Wenn es dazu kommt, dass Menschen auf Wildtiere in freier Wildbahn treffen, werden daraus oft einzigartige Momente für diejenigen, die dabei sein dürfen.
Einem kleinen Dorf in Kanada haben die dort lebenden Menschen eine ganz besondere Bindung mit einem Tier, das eigentlich sehr scheu gegenüber Menschen lebt.
In Kenora werden die Bewohnerinnen und Bewohner jedes Jahr in der Zeit um Weihnachten von einem freundlichen Reh besucht. Bewohnerin Lee-Ann Carver benannte sogar einige der Rehe, die über die Jahre nach Kenora kamen.
Das wohl zutraulichste Reh ist „Carrot“ (engl. für Karotte), die die Kanadierin bereits vor drei Jahren zum ersten Mal getroffen hatte.
Seitdem kehrt das Reh jedes Weihnachten zurück, um das Dorf zu besuchen, doch bei der diesjährigen Rückkehr machte das Wildtier den Anwohnern große Sorge.
Carver berichtet, dass ihr Mann in Tränen nach Hause kam und ihr erklärte, dass er das zutrauliche Reh getroffen hatte.
Als die Tierfreundin vor die Tür ging, sah sie das Reh mit einem Pfeil in Kopf steckend. Das Tier wurde offensichtlich Opfer eines Jägers, der es mit der Armbrust erschießen wollte.
Wenige Zentimeter haben gefehlt und das Reh wäre getötet worden. Stattdessen konnte es freiwillige Tierschützer von dem Pfeil befreien.
Zunächst hatte man die Befürchtung, das Reh würde verbluten, wenn der Pfeil aus seinem Kopf entfernt werden würde.
Doch später konnte Carver auf Facebook bestätigen, dass der Pfeil erfolgreich entfernt werden würde.
Mitarbeiter des Forstwirtschaftsministeriums nahmen sich dem Tier an und konnten den tödlichen Pfeil entfernen. Anschließend gaben sie dem Reh Antibiotika und nach einigen Stunden konnte es zurück in die Wildbahn laufen.
Für die Bewohner von Kenora war das Schicksal von „Carrot“ ein „Akt der Tierquälerei“. Jedoch sind alle sehr froh, dass das zutrauliche Reh, das das Dorf seit Jahren besucht, überlebt hat.
Jedoch ist nach offiziellen Angaben der lokalen Behörden das Jagen mit der Armbrust erlaubt.
Für die tierfreundlichen Bewohner des Dorfes war die schwere Verletzung des Rehs ein enormer Schreck. Sie haben alles dafür getan, dass es dem Wildtier wieder gut geht.