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Vögel verhungern wegen Trockenheit – so kannst auch du dabei helfen, Leben zu retten

Vogelpflegestationen sind derzeit gefüllt mit schwachen und unterernährten Vögeln, die ohne menschliche Hilfe vielleicht nicht überleben würden. „Leider erhalten wir in den letzten Wochen extrem ausgehungerte Vögel,“ schreibt Elisabeth Kehl von der Voliere Gesellschaft Zürich auf Facebook.

Allein dort sind seit dem ersten August 37 abgemagerte Vögel eingetroffen, berichtet 20 minuten. In anderen Jahren hingegen hätte es in dieser Hinsicht höchstens Einzelfälle gegeben.

 

„Meist haben Leute sie mit schlaffen Flügeln in Gärten und Parks gefunden,“ berichtet Tierpfleger Marc Stähli gegenüber 20 minuten. Besonders Drosselarten wie Amseln, Singdrosseln oder Wacholderdrosseln seien betroffen. „Sie sind spindeldürr und so geschwächt, dass sie nicht mehr fliegen können.“ Die Tiere, die nicht das Glück haben, in einer Pflegestation zu landen, enden oft als einfache Beute für Katzen.

Hunger und Durst

Schuld an der Misere der Vögel ist die andauernde Trockenheit. „Durch die Hitze haben sich Würmer und Insekten tief in den Boden verzogen,“ so Stähli. Eine lange Regenphase wäre nötig, um jene wieder in Greifnähe der Vögel zu bringen.

Auch Körner und Samen seien als alternative Nahrungsquelle nicht im Überfluss vorhanden. Pflanzen sind aufgrund der Dürre ausgetrocknet und geben wenig her.

Neben dem Hunger quält die Vögel zudem der Durst. Aufgrund des anhaltend heißen Wetters sind viele Wasserstellen wie Gräber und Pfützen ausgetrocknet.

Futtermangel schlimmer als sonst

Esther Geisser, die Präsidentin der Organisation Network for Animal Protection (Netap), sieht den Futtermangel in diesem Sommer besonders kritisch. „Die Vögel picken mir im Moment die Haare vom Kopf.“ Ohnehin gebe es immer weniger Insekten, Würmer, Schnecken und Spinnentiere. Diese Entwicklung würde von der großen Hitze noch vorangetrieben.

60 bis 70 Vögel landen täglich in ihren heiß begehrten Futterplätzen. Sonst seien es „nicht mehr als 20“ gewesen.

Bevölkerung kann helfen

Während der Sommer den Vögeln weiterhin zu schaffen macht, rufen Vogelschützer die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Mit Vogelfutter und Wasserschalen im Garten beispielsweise könne jeder etwas tun. Langfristige Lösungen müssen jedoch auf höherer Ebene geschehen.

„Am meisten ist den Vögeln geholfen, wenn man für sie entsprechende Lebensräume schafft“, meint Livio Rey, Biologe von der Vogelwarte Sempach. Zudem vernichte man mit Düngen und Spritzen laufend Nahrungsquellen der Vögel, so Esther Geisser.

Heute schon die Vögel gefüttert? Hört auf die Aufrufe der Tierschützer und helft den Vögeln in eurer Umgebung mit etwas Futter und Wasser durch den Rest dieses mühevollen Sommers!