Quelle: SpeakerTrevor/Twitter

Parlamentssprecher springt als Babysitter ein, während der Papa eine Rede hält

Im deutschen Bundestag oder Parlament haben wir so etwas eigentlich noch nie gesehen.

In Neuseeland ist das, was heute überall auf der Welt gefiert wird, mittlerweile schon Gang und Gebe.

Auf seinem Twitter-Account veröffentlichte Trevor Mallard, Speaker of the House und damit Parlamentssprecher, zwei Fotos der letzten Parlamentssitzung. Doch darauf war er ganz und gar nicht allein, sondern hatte eine speziellen und noch recht jungen Gast.

Der sechs Wochen alte Sohn eines Abgeordneten lag friedlich in den Armen des Parlamentssprechers.

Wellington/Neuseeland: Generell ist das Füttern und Stilen von Babys in der Öffentlichkeit ein Streitthema geworden. Noch viel größer wird die Debatte, wenn es um solche Dinge innerhalb von wichtigen politischen Sitzungen geht.

In Neuseeland ist dies wohl ein wenig entspannter zu sehen. Der Abgeordnete Tamati Coffey brachte seinen sechs Wochen alten Sohn mit in den Sitzungssaal.

Gerade als Coffey dabei war, seinen kleinen Sohn zu füttern, war allerdings seine Redezeit eingeplant.

Kurzerhand griff Trevor Mallard ein. Er ist der Sprecher des Parlaments und sitzt am Kopf des gesamten Saals.

Während Mallard den kleinen Racker im Arm hielt und mit der Flasche fütterte, leitete er gleichzeitig eine hitzige Debatte rund um Treibstoffpreise.

Quelle: SpeakerTrevor/Twitter

Wie SPIEGEL Online berichtet, sagte Mallard später dazu: „Manchmal kann ich ein wenig nützlich sein.“

Der Parlamentssprecher meldete sich auch auf Twitter zu Wort. Dort teilte er zwei Fotos mit dem Baby auf dem Arm und schrieb:

„Heute hatte ich einen VIP mit an meinem Platz. Glückwunsch an Tamati Coffey und Tim für ihr neustes Familienmitglied.“

Abgeordneter Coffey und sein Lebensgefährte Tim haben vor sechs Wochen mithilfe einer Leihmutter einen Sohn bekommen.

Parlamentssprecher Mallard, selbst Vater von drei Kindern und sechs Enkeln, versteht nur zu gut, was es heißt, für die Familie sorgen zu müssen.

Unter den Fotos meldeten sich Tausende, die Neuseeland und Mallard für ihre Kinderfreundlichkeit feiern.

„Neuseeland, ihr seid ein kleines Land, aber gebt der Welt eine große Lektion.“, schrieb beispielsweise ein Nutzer.

Die Kinderfreundlichkeit der Politik in Neuseeland ist spätestens durch Premierministerin Jacinda Ardern zur Mode geworden.

Die amtierende Staatschefin ist die erste Frau weltweit, die als jene ein Kind geboren hatte. Sie nahm bereits nach drei Monaten ihr Baby mit zu einer Uno-Vollversammlung in New York.

Seitdem sind immer wieder Kinder im Parlament von Neuseeland zu sehen.

Eine schöne und auch wirklich menschliche Geste, einer doch so strengen Branche.

Und ein tolles Foto ist es ohnehin.

Auch wir wünschen Tamati und Tim alles Gute für ihre neue kleine Familie!

 

 

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