Seit Anfang August musste sich ein 30-jähriger Heizungsbauer vor dem Hagener Schwurgericht verantworten. Der Mann soll seinen 1 Jahre alten Pflegesohn so sehr geschüttelt und geschlagen haben, dass dieser gestorben ist.
Im Januar 2019 kam es zu dem folgenschweren Vorfall.
Die Richter haben im Verlauf der Verhandlung nun zur Überzeugung gefunden, dass der Pflegevater schuldig ist.
Hagen/Nordrhein-Westfalen: Es war der 2. Januar 2019. Der 30-jährige Heizungsbauer war mit seinem einjährigen Pflegesohn Zuhause.
Der Tag sollte mit dem schrecklichen Tod des kleinen Ayden aus Plettenberg enden. Sein Pflegevater soll den Jungen stark geschüttelt und gegen den Kopf geschlagen haben.
Zu viel für den kleinen Ayden. Er starb an den schweren Kopfverletzungen.
Das Hagener Schwurgericht behandelte den Fall seit Anfang August und kam nun zu einem Urteil. Da die Richter überzeugt davon sind, dass der Vater schuldig und schuldfähig ist.
Das Urteil 12 Jahre Haft wegen Totschlags für den Pflegevater, berichtet die BILD.
Pflegesohn (1) mit Staubsauger zu Tode geprügelt
Der kleine Ayden hatte sowieso einen schwierigen Start ins Leben. Er wurde mit einer fehlgestellten Luftröhre geboren. Öfter musste er ins Krankenhaus und operiert werden.
Er benötigte eine noch intensivere Pflege und Zuwendung, als Neugeborene ohnehin schon.
„Mit Sicherheit hat der Angeklagte morgens nicht im Traum daran gedacht, wie dieser Tag zu Ende gehen wird.“ waren die ersten Worte von Marcus Teich, dem Vorsitzenden der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Hagen.
Der 30-Jährige hatte Ayden als Pflegesohn aufgenommen. Nachdem er selbst einen Herzinfarkt verarbeiten musste, war es eine sehr kraftzehrende Zeit.
Am 2. Januar kam er von einem stressigen Arbeitstag nach Hause. Ayden machte Sorgen, da er sich nicht füttern lassen wollte.
„Dann hat er das Kind mit nach oben genommen und in sein Zimmer gelegt. So war es auch mit der Lebenshilfe abgesprochen. Er sollte dann wieder eintreten, wenn sich der Junge beruhigt.“
Während sich sein Pflegesohn beruhigen sollte, reinigte er einen Ofen. Dabei soll sich der Staubsauger verstopft haben.
Über den weiteren Verlauf gibt es nur Vermutungen. Seitens des Gerichts heißt es dabei:
„Der Junge schrie weiter, nach Auffassung der Kammer war der Angeklagte Stress ausgesetzt und hat die Nerven verloren. Er hat dann die Wut, den Frust über die ganze Situation an dem Kind ausgelassen.
Er hat das Kind massiv geschüttelt. Über das Schütteln hinaus gab es massive stumpfe Gewalt gegen den Kopf des Kindes. Mindestens fünf Mal mit zwei schweren Verletzungen, an den der Junge auch gestorben ist.
In einem Fall hat er den Jungen mit dem Endstück des Staubsaugerrohres geschlagen. Der Angeklagte hat den Tod des Kindes billigend in Kauf genommen.“
Nachdem dieser grausame Moment passiert, war der Pflegevater wohl so geschockt, dass er seiner Frau nichts davon erzählen konnte.
12 Jahre Haft sind das Urteil. Zum einen trug dazu bei, dass der 30 Jahre alte Mann die Tat gestand, auch wenn er anmerkte, dass er nie die Absicht einer Tötung hatte. Jedoch soll das Nachtatverhalten „ausschlaggebend für das Urteil“ gewesen sein.
Die leiblichen Eltern von Ayden waren ebenfalls im Prozess miteinbezogen.
So oder so wird die Strafe den Eltern ihr Kind nicht wiederbringen.
Ruhe in Frieden, kleiner Engel!