Eigentlich wollte Henrik Kvists an seinem freien Sonntag in Västerbotten Skifahren gehen. Doch an dem sonnigen Tag wurde er plötzlich aufgehalten. Statt einen Skiausflug machte er eine mehrstündige Rettungsaktion für ein Elchkalb, das im Eis eingebrochen war.
„Es war hart. Aber es fühlt sich jetzt gut an, weil es uns gelungen ist“, erklärt Henrik später gegenüber Newsner.
Henrik Kvist war am Sonntagmorgen auf dem Weg ins Skigebiet in seiner Heimat Schweden. Plötzlich erhielt er einen Anruf, dass jemand ein Elchkalb gesehen habe, dass durch das Eis eines Sees gebrochen war.
Der Eissee war nicht weit von Henrik und seiner Begleitung entfernt. Da sie wussten, dass bei den eisigen Temperaturen die Zeit knapp war, zögerten sie keine Sekunde und fuhren zum See.
Während sie auf dem Weg zum Elchkalb waren, alarmierte Henrik den Jäger der Region, Leif Trygg, der sofort mit seiner Tochter zum See kam.
Elchkalb war unterkühlt und erschöpft
Am See angekommen, konnten sie schon aus der Ferne sehen, wie das Elchkalb im Eis eingebrochen war. Das Kalb rührte sich kaum, war kraftlos und unterkühlt.
„Es war müde und kalt, die Kraft war vollkommen dahin, um noch aus eigener Kraft herauszukommen“, erklärt Henrik Kvist später.
Sie riefen zwar die Polizei an, doch diese benötigte zu lang, um noch rechtzeitig am See anzukommen. Die Zeit war knapp, um das unterkühlte Elchkalb noch zu retten.
Also fuhren sie mit einem Boot zu der Stelle, an der das Kalb eingebrochen war und versuchten, das frierende Jungtier ans Ufer zu treiben und so aus dem eisigen Wasser zu bekommen.
„Wir haben versucht, ihn in Richtung Ufer zu führen, aber haben schnell gemerkt, dass es einfach keine Kraft mehr hatte. Also mussten wir es herausziehen.“
Ich hielt es im Arm, bis es aufstehen konnte
Nachdem sie es geschafft hatten, das Elchkalb ans Ufer zu bringen, mussten sie umgehend versuchen, es zu wärmen. Es war bereits so unterkühlt, dass es nicht mehr allein aufstehen konnte.
„Die Sonne verschwand hinter den Wolken, also machten wir ein Feuer und versuchten die Durchblutung in Gang zu bringen. Es dauerte allein schon fast eine Stunde, bis es erste Anzeichen machte, von selbst aufstehen zu können.“
Nachdem Henrik, Leif und die anderen Helfer alels taten, um das Kalb zu wärmen, hielten sie es noch während es aufgestanden ist im Gleichgewicht. Nach einigen Anläufen konnte es endlich wieder von selbst aufstehen.
„Der Wald gibt und nimmt.“
Nachdem sie sichergestellt haben, dass das Kalb wieder richtig auf den Beinen war, ließen sie es wieder in den Wald frei.
„Es war anstrengend. Anstrengend, aber nicht unmöglich. Und es war selbstverständlich für mich. Es fühlt sich echt gut an, dass wir es geschafft haben. Man darf nie vergessen, der Wald gibt und er nimmt“, sagt Henrik gegenüber Newsner.
Eine schnelle und selbstlose Rettungstat von Henrik und all den Helfern.
Wären sie nicht gewesen, wäre das Elchkalb wohl oder übel erfroren.