Ein junges Mädchen wurde in diesen Tagen dazu gezwungen, Mutter eines Kindes zu werden, nachdem sie zuvor von einem Mann vergewaltigt wurde. Ihr wurde nicht erlaubt, das Baby abzutreiben.
Das Mädchen, das gerade einmal 12 Jahre alt ist und im Nordwesten Argentiniens in der Stadt Monterrico lebt, brachte nun sogar Zwillinge zur Welt. Wie die Daily Mail berichtete, wurden die Kinder mithilfe eines Kaiserschnitts am Hector Quintana Maternal und Child Hospital zur Welt gebracht.
Argentinien gilt als streng katholisches Land mit strengen Gesetzen gegen Abtreibung. Auch wenn es im Fall einer Vergewaltigung Möglichkeiten gibt, die Schwangerschaft abzubrechen, durfte die 12-Jährige davon nicht Gebrauch machen. Deswegen wurde sie am 29. November 2020 Mutter von zwei Babys eines Mannes, der sich vergewaltigt hatte.
„Obwohl das National Deirectorate of Sexual Health angeboten hatte, die Situation aufzuklären, dem Mädchen physische und emotionale Hilfe anzubieten, entschieden die Behörden anders und untersagten ihr das Recht, abtreiben zu dürfen“, ist in einer Mitteilung zu lesen.
Das junge Mädchen musste die komplette Schwangerschaft durchstehen und warten, bis die Zwillinge eine gewisse Größe erreichten hatten, damit die Ärzte laut The Sun den Kaiserschnitt an ihr vornehmen konnten.
Den Behörden wird vorgeworfen, dass sie sich mit Absicht so lange Zeit gelassen haben, bis es nicht mehr möglich war, abzutreiben. Das Mädchen musste dadurch nicht nur die Schwangerschaft überstehen, sondern hat davon auch eine Narbe davongetragen, die sie ihr restliches Leben an diese Zeit erinnern wird. Zusätzlich zu dem Schmerz und dem psychologischen Trauma, das sie beides durch die Vergewaltigung erfahren hat.
So schrecklich wie dieser Fall auch ist, ist es leider nicht der einzige in diesem Land. Im Januar 2019 wurde bei einer 11-Jährigen festgestellt, dass auch sie schwanger von ihrem Vergewaltiger war, nachdem man sie in ein Krankenhaus geliefert hatte.
In der 23. Schwangerschaftswoche wurde bei dem Mädchen, das anonym bleiben soll, ebenfalls ein Kaiserschnitt eingeleitet, damit ihr Kind überleben konnte. Auch in diesem Fall wurden die Gesuche, eine Abtreibung einzuleiten, immer wieder abgelehnt.
Laut The Guardian wurde dieser Fall als das „Schlimmste, was dieses Kind erleben konnte“ eingestuft.
In der Zeit bis zu der Geburt des Kindes ihres Vergewaltigers versuchte sich das Mädchen zweimal umzubringen und gab gegenüber einem Psychologen zu: „Ich möchte, dass das, was der alte Mann in mich gesetzt hat, entfernt wird.“
Bei den Ermittlungen kam heraus, dass der Vater des Kindes der 65-jährige Partner der Großmutter war. Das Mädchen war die jüngste von drei Schwestern und kam 2015 in die Obhut der Oma, nachdem der Partner der Mutter die anderen beiden Mädchen missbraucht hatte.
Dieser Fall sorgte in ganz Argentinien für Aufregung und Aktivisten demonstrierten gegen diese Entscheidung.
Obwohl die Mutter des Kindes mehrere Anträge für eine Abtreibung stellte und sie von Aktivisten unterstützt wurde, war der Gesundheitsminister von Tucuman, Gustavo Vigliocco, der Meinung, dass das Kind das Baby zur Welt bringen wollte, sie die Schwangerschaft weiterführen wollte:
„Uns sind die Risiken bewusst und es ist ein komplizierter Fall, aber sie wiegt mehr als 50 Kilogramm.“
Einer der Ärzte, der das Baby zur Welt brachte, sagte: „Wir haben das Leben einer 11-Jährigen gerettet, die einen Monat lang von den Behörden gequält wurde… Meine Beine wurden ganz schwach, als ich sie sah, es war, als würde ich meine junge Tochter sehen. Das kleine Mädchen wusste die ganze Zeit nicht genau, was überhaupt geschehen würde.“
Leider überlebte das Baby auch nicht. Laut des Independent starb der Säugling am 8. März dieses Jahres.
Zwei fürchterliche Fälle aus Südamerika.
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