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Nach wochenlanger Quarantäne: Immer mehr Scheidungen in China

China: Um die Corona-Krise in den Griff zu bekommen, müssen Menschen in betroffenen Gebieten immer öfter zu Hause bleiben.

China ist am härtesten vom Coronavirus betroffen und steckte Hundertausende Menschen wochenlang in Quarantäne.

Dabei scheinen Ehepaare, die gemeinsam in Quarantäne sitzen und so wochenlang ununterbrochen Zeit verbracht haben, nun neue Seiten ihrer Partner kennengelernt haben.

Seit dem 1. März haben die Standesämter in China wieder geöffnet. Und dort haben sich erstaunliche Entwicklungen abgezeichnet.

Immer mehr Scheidungen in China

Die Global Times berichtet davon, dass die Standesämter in der zentralchinesischen Metropole Xi’an am 1. März wieder öffneten, nachdem die Region wochenlang unter Quarantäne stand.

Und die Behörde wurde überrannt. In manchen Behörden sind bereits jetzt alle Scheidungstermine wochenlang ausgebucht.

Dafür sind zwar auch die Fälle verantwortlich, die während der Quarantäne nicht abgewickelt werden konnten und jetzt nachgeholt werden.

Doch auch die lange Zeit ununterbrochen zu zweit hat zu einigen Konflikten gesorgt.

Seitens eines lokalen Beamten heißt es: „Als Folge der Epidemie hocken viele Paare über einen Monat ununterbrochen zu Hause aufeinander, was viele unterschwellige Konflikte hervorbringt“

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Streit, häusliche Gewalt und Versöhnung

Die extrem Situation der wochenlangen Quarantäne ist dabei zwar Auslöser von Streitigkeiten und den vielen Scheidungen. Doch viele Paare sollen nach kurzer Zeit außerhalb dem zu Hause wieder zu Sinnen kommen und die Scheidung bereuen.

Nachdem die Behörden aktuell mit extra schnellen Abläufen – eine Scheidung dauert nur eine halbe Stunde – gegen den Ansturm ankämpfen, sollen immer mehr geschiedene Paare Stunden später wieder heiraten.

Doch nicht nur der Behörden- und Scheidungs-Wahnsinn sind Nebeneffekte der Quarantäne.

Laut BBC soll die Frauenrechtsorganisation aus Peking „Weiping“ erklärt haben, dass die Beschwerden über häusliche Gewalt dreimal so hoch sind wie zuvor.

Leiterin der Organisation, Feg Yuan sagt: „Die Polizei sollte die Epidemie nicht als Entschuldigung nutzen, häusliche Gewalt nicht ernst zu nehmen.“

Man sieht ganz deutlich, dass eine gemeinsame Quarantäne eine echte Extremsituation ist.