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Österreich: Eltern lassen 13-jährige Tochter sterben – Glaube „verbietet“ ärztliche Hilfe

Der Glaube kann vielen Menschen selbst in den schwierigsten Situationen Kraft und Hoffnung geben und so dazu beitragen, dass sie diese Zeiten überstehen.

Doch leider gibt es auch immer wieder Fälle, in denen der Glaube hinderlich ist und gar tödlich enden kann.

Im niederösterreichischen Krem verlor vor wenigen Wochen eine 13-Jährige ihr Leben. Sie war krank doch wurde nicht ärztlich betreut.

Der Grund? Ihre Eltern sind streng gläubig und verbieten sich Arztbesuche.

Österreich: Sie sind Eltern einer großen Familie, setzen sich für Armut, Hilfe und Güte ein und haben ihre 13 Jahre alter Tochter verloren.

Alles daran beruht auf der einen Tatsache: Der 39-jährige Vater und die vier Jahre jüngere Mutter sind streng gläubig.

Wie die Kronen Zeitung berichtet, ist das Elternpaar Mitglied einer Freikirche. Welche ist bisher noch nicht bekannt.

Durch diesen Glauben ist es ihnen zum einen verboten zu verhüten und zum anderen jeglichen ärztlichen Kontakt zu haben.

Die gebürtigen Deutsche hatten sieben Kinder bisher zur Welt gebracht. Im Internet schrieben sie endlose Texte über ihre Mission für Menschen in Ghana. Doch dabei schienen sie ihre eigenen Kinder zu vergessen.

Glaube „verbietet“ ärztliche Hilfe

Wie sich mittlerweile herausstellte, durften die Kinder des Paares nicht in die Schule gehen, sondern wurden zu Hause unterrichtet.

Doch die Schule war tragischerweise nicht der einzige Ort, an den die 13-jährige Tochter nicht gehen durfte. Krankenhäuser und Ärzte gehören ebenfalls dazu – mit tragischen Folgen.

Das Mädchen litt unter einer schweren chronischen Entzündung im Bauch. Ein Arzt konnte dies nie behandeln, weil „Gott es so will“.

Das würde es verbieten ärztliche Hilfe zu suchen, denn am Ende vom Tag entscheidet der Gott über Leben und Tod. So sehen es die gläubigen Eltern.

U-Haft und Mordanklage

Ende September wurde die 13 Jahre alte Jugendliche tot in ihrem Bett aufgefunden. Den Berichten nach meldete sich der Vater selbst bei der Polizei und erklärte, „dass seine Tochter verstorben sei und er (doch) einen Arzt bräuchte.“

Am 29. September wurden die Eltern festgenommen. Die Mordkommission des Landeskriminalamtes Niederösterreich ermittelt wegen Mord durch Unterlassung.

Seitdem sitzen die beiden Erwachsenen in Untersuchungshaft. Das Makabre? Ihre 13 Jahre alte Tochter starb, doch im Gefängnis brachte ihre Mutter bereits ein neues Kind auf die Welt.

Findest du, dass der Glaube soweit gehen darf, dass selbst die eigenen Kinder, die noch nicht selbst frei ihren Glauben wählen konnten, deswegen zum Sterben zurückgelassen werden sollen?

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