Foto: Vadim Ratnikov/Shutterstock.com (Symbolbild)

Sie stand selbst schon in Flammen: Mutter rettet ihre sechs Kinder aus brennendem Haus

Dass man als Mutter oder Vater ungeahnte Kräfte entwickelt, sobald ihre Kinder in Gefahr sind, kann man nur erleben, wenn man selbst in dieser Situation ist.

Kein Hindernis scheint zu groß und kein Weg zu beschwerlich, um das eigene Fleisch und Blut zu retten.

Ein Fall aus Schweden, über den die Bild berichtete, zeigt das wieder einmal eindrucksvoll.

Am frühen Morgen des 3. Septembers 2019 brach nämlich in Esbyn ein Feuer in einem Holzhaus aus, in dem sich zu diesem Zeitpunkt Emma Schols und ihre sechs Kinder befanden. Der Vater arbeitete im Schichtdienst und verbrachte deswegen die Nacht an seinem Arbeitsplatz.

Sohn bemerkt Feuer

Ihr vierjähriger Sohn Albin war der Erste, der das Feuer bemerkte und schrie laut „Feuer!“, währen die 30-jährige Mutter im ersten Stock war und zwei der Kinder unten.

Gegenüber einer schwedischen Tageszeitung erzählte Emma, was passiert war:

„Ich sah, dass es im Wohnzimmer brannte. Albin und sein dreijähriger Bruder Oliver versteckten sich unten in einem Zimmer vor dem Rauch. Ich sah, dass wir rausmussten. Ich hielt beide vor meinen Bauch, beugte mich vor, damit das Feuer sie nicht erreichte.

Dann öffnete ich die Tür und brachte sie raus. Ich hörte, wie das Feuer hinter mir explodierte und spürte, wie mein Rücken verbrannte. Ich setzte die Kinder ab, schickte sie zu den Nachbarn und sagte, dass sie nicht zurückkommen dürfen. Sonst würden sie sterben.“

Ihre Kinder Nellie (9) und William (11) schickte sie auf den Balkon, weil sie aufgrund des schwarzen, dichten Rauchs nicht mehr atmen konnte.

Ihr jüngstes Kind, die einjährige Mollie war aber noch in ihrem Gitterbett im Schlafzimmer eingesperrt, wie sich die Mutter erinnert:

„Ich kann sie normalerweise problemlos hochheben. Aber jetzt ging es fast nicht mehr. Ich konnte sie nicht hochheben. Sie war so schwer. Aber ich dachte, dass ich die sechs Kinder, die ich in die Welt gesetzt habe, auch retten muss.

Dann könnte ich mich hinlegen und sterben. Ich bekam Riesenkräfte und hob sie hoch. Dann schleppte ich sie zum Balkon.“

Während Marwin (7) dort wartete, kämpfte William unten mit einer Leiter.

Kampf um Leben und Tod

Für seine Mutter war es eine schreckliche Situation:

„Als er mich sah, schrie er immer wieder Nein, Nein, Nein.“

Gott sei Dank schaffte sie es aber mit dem Baby auf dem Arm herunter und ins Freie. Sie konnte aufgrund der Schmerzen fast nicht mehr.

„Unten fiel ich ins Gras und spürte unerträgliche Schmerzen. Sie waren so groß, ich kann sie nicht beschreiben.“

Nachbarn der Familie sammelten die Kinder ein, nur William wollte bei seiner Mutter bleiben, doch das war aufgrund ihres körperlichen Zustands nicht möglich.

Sie wurde nämlich in eine Spezialklinik nach Uppsala gebracht, wo Ärzte Emma in ein künstliches Koma versetzten.

90 Prozent ihres Körpers waren mit Brandwunden bedeckt und große Teile waren Wunden dritten Grades.

Die Familie musste um das Leben der Familienmama bangen, denn die Ärzte hatten keine große Hoffnung, dass sie durchkommen würde.

Erst als es ihnen gelang, Haut auf die zerstörten Stellen zu transplantieren, konnte Emma länger wach gehalten werden und Wochen später war sie sogar in der Lage, ihre Kinder wiederzusehen.

Die gesamte Familie weinte beim Wiedersehen und die einjährige Mollie bekam aufgrund des Aussehens ihrer Mutter Angst: „Das war schrecklich.“

Es werden auch noch weitere Operationen vonnöten sein.

Eines Tages wieder gehen können

Momentan kämpft Emma sehr mit ihrer Beweglichkeit, ihre Finger sind morgens fast unbeweglich, sitzt zwar noch weiterhin im Rollstuhl, kann aber bereits einige Schritte selbst gehen.

Die Operationen werden zeigen, ob sich die Mobilität der Mutter verbessern wird.

Weil die Familie unterdessen ein neues Haus benötigte, sollten Spenden helfen, die Kosten zu übernehmen.

Im Zuge dieser Aktion wurde ein Benefiz-Konzert der in Schweden sehr bekannten Popsängerin Carola und ein Eishockey-Spiel organisiert.

Dabei kamen fast 60.000 Euro zusammen und beim Konzert gab es einen ganz besonderen Moment: Emma kam im Rollstuhl mit ihrem jüngsten Kind auf dem Arm ins Stadion gefahren und alle Zuschauer standen auf und klatschten:

„Dieses Erlebnis werde ich für immer in mir tragen.“

Emma scheint eine tolle Mutter und Frau zu sein. Wie sie sich gegen die Schmerzen auflehnte, um ihre Familie zu retten, ist einfach nur beeindrucken.

Wir wünschen ihr nur das Beste für die Zukunft und eine erfolgreiche Heilung.

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