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Spielgruppe lehnt Kinder ab, weil ihre Eltern schwul sind

Lenzburg/Schweiz: Kinder verdienen es, dass sie eine möglichst spielerische und schöne Kindheit haben.

Dazu gehört auch, dass sie frühzeitig mit gleichaltrigen Kindern in Kontakt kommen, spielen können und neue Dinge lernen.

Genau deswegen bringen Eltern ihre Kinder in den Kindergarten oder in Spielgruppen für Kleinkinder.

In der Schweizer Stadt Lenzburg wird Zwillingen genau dies allerdings verwehrt. Der Grund löst dabei selbst bei der Stadtverwaltung nur Kopfschütteln aus.

Die Eltern der Zwillinge sind zwei Männer. Das schwule Paar adoptierte die Jungs und lebt mit ihnen in Lenzburg.

Spielgruppe lehnt Kinder ab, weil ihre Eltern schwul sind

Wie die Aargauer Zeitung unter Berufung auf einen Bericht des Lenzburger Bezirks-Anzeiger veröffentlicht, wollte ein schwules Paar die dreieinhalb Jahre alten Zwillinge in einer Spielgruppe in Lenzburg schicken.

Nachforschungen des Lenzburger Bezirks-Anzeigers zufolge ist der einzige Grund, warum die beiden Jungs nicht in die Spielgruppe eintreten dürfen, dass ihr Eltern zwei Männer sind.

Solch eine Konstellation soll weder normal noch natürlich sein, sei die Begründung der Spielgruppenleiterin gegenüber der Eltern.

Die lokalen Medien wären dieser Aussage auf den Grund gegangen. Zu Wort melden wollte sich die Leiterin der Spielgruppe zwar nicht. Allerdings wurden die Behauptungen in keinster Wiese dementiert.

Stadt ohne Verständnis

Regula Aeschbach, Verein Spielgruppen Aargau, erklärt dabei ganz deutlich:

„Diskriminierendes Verhalten ist in Spielgruppen nicht erwünscht.“

Auch über den lokalen Verein für Spielgruppen hinaus bewegt die Entscheidung seitens der Spielgruppe Mitmenschen und Politiker.

„Ich persönlich habe für die Haltung dieser Spielgruppenleiterin kein Verständnis.

Im Zentrum steht das Wohl des Kindes“

Lenzburger Stadtrat Andreas Schmid (FDP)

Die Lebensform der Eltern sollte bei der Aufnahme in eine Spielgruppe keine Rolle spielen. Ein entsprechendes Diskriminierungsverbot ist in der Bundesverfassung bereits verankert“, sagt beispielsweise der Lenzburger Stadtrat Andreas Schmid (FDP).

Den Medienberichten zufolge handelt es sich bei der Spielgruppenleiterin um eine Ende 50-jährige Frau. Kinder ab zwei Jahren können bis sie in den Kindergarten gehen, dort betreut und versorgt werden.

Ob sie ein Einzelfall ist oder die Eltern der Zwillinge noch öfter solceh Erfahrungen mahcen müssen ist auch ihnen ungewiss.

Daher überlegen sie gerade, ob sie ihre zwei Jungs überhaupt in einer Spielgruppe unterbringen sollen. Nach den Erfahrungen aktuell ziehen sie auch in Betracht, die Zwillinge allein zu betreuen, bis sie in den Kindergarten können.

Es ist schon nahezu eine Schande, dass Kinder wegen solcher Gründe ausgeschlossen und ausgegrenzt werden.

Wir wünschen der Familie alles Gute für die Zukunft und hoffen, dass sie endlich respektvoll behandelt und akzeptiert werden.