Der Winter steht vor der Tür und die meisten Menschen wollen sich so wenig wie möglich vor dieser aufhalten, was nicht weiter verwunderlich ist.
Kalte Temperaturen, Wind und vielleicht sogar eine laufende Nase, alles Gründe, die dafürsprechen, zu Hause zu bleiben.
Wenn man dann in der warmen Wohnung oder dem geheizten Haus ist, macht man sich kaum Gedanken um die Menschen, die es nicht so gut getroffen und davon gibt es nach Berichten der Tagesschau immer mehr.
Im Jahr 2018 sollen sich rund 678.000 Menschen in Deutschland laut Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) wohnungslos gemeldet haben, im Jahr 2017 waren es noch 650.000 Obdachlose.
Und die Schätzungen reichen noch weiter.
Demnach sollen etwa 41.000 Menschen gänzlich ohne jegliche Unterkunft auf der Straße leben, das gab die BAGW bei ihrer bis Mittwoch dauernden Bundestagung bekannt.
Weiter heißt es, dass 17 Prozent oder 40.000 Wohnungslose EU-Bürger seien, von denen viele ohne Unterkunft überleben müssen. In Großstädten und Metropolen liegt ihr Anteil bei 50 Prozent der Obdachlosen.
Geschäftsführerin BAGW, Werena Rosenke, sagte dazu:
„Gegenüber dem Vorjahr 2017 bedeutet dies einen Anstieg bei der Jahresgesamtzahl um 4,2 Prozent.“
Die Zahl der wohnungslosen Menschen ohne Fluchthintergrund sei mit 1,2 Prozent nicht so stark angestiegen wie die Zahl der wohnungslosen anerkannten Geflüchteten mit 5,9 Prozent.
Der Verband schätzt außerdem, dass die Zahl der wohnungslosen Kinder und Jugendliche bei acht Prozent aller Wohnungslosen liegt.
Als Hauptgründe führte Risenke das unzureichende Angebot an bezahlbarem Wohnraum, die Schrumpfung des Sozialwohnungsbestandes und die Verfestigung von Armut an.
Alleinerziehende und junge Erwachsene gefährdet
Dabei seien Alleinerziehende und junge Erwachsene besonders gefährdete Personengruppen.
Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, zeigte sich bestürzt ob der Schätzungen:
„Gerade die Zahl der betroffenen Kinder du Jugendlichen macht uns große Sorgen.“
Weil es für Alleinerziehende, Ältere oder Menschen mit Behinderung immer schwerer werde, eine bezahlbare Wohnung zu finden, forderte Bentele „mehr bezahlbare Wohnungen, mehr sozialen Wohnungsbau, aber auch Löhne und Renten, von denen man seine Miete bezahlen kann.“
Ein Mensch ist wohnungslos, wenn er oder sie keinen Mietvertrag besitzt. Diese leben etwa in Notunterkünften, stationären oder kommunalen Einrichtungen oder bei Freunden.
Eine Untergruppe der Wohnungslosen sind Obdachlose, die weder einen festen Wohnsitz noch eine Unterkunft haben.
Auch wenn man sich in dieser Jahreszeit wohl in erster Linie um sein eigenes Wohl kümmern möchte, ist es auch wichtig, dass auch den Menschen geholfen wird, denen es nicht so gut geht.
Das kann man vielleicht mal vergessen, sollte man aber nicht.
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