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Berlin nimmt 300 weitere Flüchtlinge aus griechischen Lagern auf: Vor allem Familien mit kranken Kindern

Berlin/Deutschland: In den vergangenen Monaten wurde die Welt vor unzählige neue Herausforderungen gestellt.

Mit der Coronavirus-Pandemie, großen Waldbränden und den teilweise gewalttätigen Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus wurde der Fokus von bereits länger andauernden Problemen genommen.

Die Flüchtlingskrise an den türkischen und griechischen Grenzen ist trotz all der neuen Krisen noch immer akut.

Berlin hat bereits mehrfach hunderte Flüchtlinge aus griechischen Lagern aufgenommen. Nun sollen wieder 300 Familien mit vor allem kranken Kindern aufgenommen werden.

Berlin nimmt 300 weitere Flüchtlinge auf

Auf den griechischen Inseln gibt es noch immer tausende Familien und Kinder, die in menschenunwürdigen Verhältnissen hausen und hoffen, in ein sicheres europäisches Land einreisen zu dürfen.

Der Königsteiner Schlüssel ergibt die reguläre Verteilung von neuaufgenommenen Flüchtlingen auf die Bundesländer.

Berlin möchte nun in den kommenden Wochen bis zu 300 weitere Menschen aufnehmen. Dies ist weitaus mehr, als der Schlüssel festgelegt hätte.

Am vergangenen Freitag hatte die dreitägige Innenministerkonferenz in Erfurt beschlossen, dass knapp 900 Menschen in Deutschland aufgenommen werden sollen.

Dabei soll es sich um 243 Kinder mit ihrer engsten Familie handeln. Berlin hätte eigentlich davon knapp 50 Menschen aufnehmen sollen.

Ende Juli erste Familien

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erklärte allerdings bereits am Freitag, dass eine Verteilung direkt nach dem Schlüssel bedeuten würde, dass Familien getrennt werden müssten.

Wie die B.Z. berichtet, erklärte die Berliner Senatsverwaltung sich bereit, bis zu 300 Flüchtlinge aufzunehmen.

Ende Juli bis Anfang August werden die ersten Familien erwartete. Dabei gilt der Hauptaugenmerk vor allem auf kranke, minderjährige Kinder mit ihren Eltern und Geschwistern.

Am Rand des Tempelhofer Felds, dem ehemaligen Berliner Flughafen Tempelhof, soll dafür nun Unterkünfte entstehen.

Um zu ermitteln, welche Familien nach Berlin und Deutschland kommen, wurden Flüchtlingsorganisationen damit beauftragt, geeignete Familien auszusuchen.

Für die Berliner Senatorin Elke Breitenbach (Die Linke) ist die Entscheidung von Berlin genau die richtige:

„Seit einigen Monaten haben wir die Bundesregierung gedrängt, geflüchtete Menschen aus den griechischen Flüchtlingscamps herauszuholen und ihr Leben zu retten.

Jetzt können sie ihre prekäre Lebenssituation hinter sich lassen und endlich zur Ruhe komme.“

Ein vorbildliches Vorgehen, aber auch nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung?

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