Das Schlimmste für viele Menschen war im Zuge des Ausbruchs der Corona-Pandemie eindeutig die damit einhergehende Unsicherheit und Zukunftsangst.
Man wusste noch nichts über die Auswirkungen des Coronavirus, wie man sich anstecken kann und, viel wichtiger, wie man sich vor diesem schützen konnte.
Es gab die abstrusesten Vorschläge von allen Seiten und dadurch wurde die Angst auf der ganzen Welt immer weiter gestärkt.
Mittlerweile hat man zwar entsprechende Maßnahmen ergriffen, doch das Virus wird den Planeten und ihre Menschen wohl noch eine Weile begleiten.
Dass man in solchen Momenten vielleicht etwas überreagiert und zu vorsichtig wird, lässt sich nicht vermeiden. Eine Familie in Schweden steht in diesen Tagen aber in der Kritik, weil sie mit ihrem Sicherheitsgedanken übertrieben hat, wie die Welt berichtete.
Kinder durften nicht mehr raus
Es geht in diesem Fall um ein Elternpaar, das seine drei Kinder, im Alter zwischen zehn und 17 Jahren, vier Monate in der gemeinsamen Wohnung eingesperrt hat. Wohl aus Angst vor einer möglichen Corona-Infektion.
Die Kinder wurden von März bis Anfang Juli in ihren Zimmern eingeschlossen, wie aus einem Gerichtsbeschluss hervorgeht. Demnach durften sie nicht einmal untereinander Kontakt miteinander haben und die Wohnungstür sei von den Eltern „vernagelt“ gewesen.
Der Beschluss eines Gerichts im südschwedischen Jönköping sah zudem vor, die Kinder aus der Familie zu nehmen, das teilte ihr Anwalt Mikael Svegfors mit.
Gegenüber einem lokalen Radiosender sagte der Anwalt der Eltern, dass das Paar dieses Vorgehen bestreitet.
Laut Svegfors stammt das Elternpaar aus „einem anderen Teil der Welt“ und spreche deswegen nur gebrochen Schwedisch. Der britische „Guardian“ berichtete, dass der Anwalt anmerkte, dass die beiden die Nachrichten aus ihrem Heimatland verfolgt hätten und dort deutlich striktere Ausgangsbeschränkungen als in Schweden verhängt wurden.
Weiter sagte Svegfors:
„Es gibt da einen schweren Konflikt zwischen dem Denken der Menschen in verschiedenen Teilen der Welt. Die Kinder waren davon betroffen, und in der Angst vor einer Pandemie sollten wir alle auf die eine oder andere Weise Angst haben.“
Die Eltern haben sich laut der englischen Zeitung mit dem Argument verteidigt, dass ihre Kinder zuvor bereits zu Hause unterrichtet worden seien und nichts vermisst hätten.
Wenn sie gewollt hätten, hätten sie auch gehen können.
„Unterschiedliche Wahrnehmungen“
Andreas Hannah, der die Eltern vor Gericht vertrat, sagte gegenüber einem schwedischen Radiosender:
„Es gibt halt unterschiedliche Wahrnehmungen und unterschiedliche Bilder.“
Schweden fiel während der Corona-Pandemie im Vergleich zu den restlichen Ländern dadurch auf, dass dort keine Ausgangsbeschränkungen verordnet waren und auch die meisten Schulen geöffnet waren.
Allerdings gibt es auch Kritik an dieser Strategie.
Schweden hat bislang 5.800 Corona-Tote und 84.000 Infektionsfälle zu vermelden und ist damit eines der am stärksten betroffenen Länder.
Eingeschlossen im eigenen Zuhause, man mag sich nicht vorstellen, was die Kinder durchlebt haben müssen.
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