Foto: @guardiacivil/Twitter.com

Spanien: Tausende Flüchtlinge schwimmen an Land, unter ihnen auch Babys – „Es war eiskalt, völlig blass“

Bei all den Katastrophen, die in Folge der Corona-Pandemie auf der Welt ausbrachen, kann man schon einmal vergessen, dass es noch weitere Probleme gibt.

Wie etwa die Flüchtlingskrise, die sich aktuell wieder im Süden Europas zuspitzt und gleichermaßen schlimme Schicksale offenbart.

So waren in den vergangenen Tagen etwa Tausende Migrantinnen und Migranten schwimmend in der spanischen Exklave Cueta angekommen und wie n-tv berichtete, spielten sich dabei dramatische Szenen ab.

Baby wird aus Meer gerettet

Auf einem Foto ist zu sehen, wie ein Beamter der spanischen Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) ein nur wenige Monate altes Baby im Mittelmeer mit einem Rettungsring rettet und damit für großes Aufsehen sorgt.

Bei den rund 8.000 Menschen, die von Marokko aus an die spanische Nordafrika-Exklave kamen, konnte man nie wissen, was sie auf dem langen Weg auf dem Rücken transportierten.

Manche trugen Habseligkeiten, andere kleine Kinder, wie in diesem Fall.

Bei dem Mann handelt es sich um einen Taucher namens Juan Francisco Valle, der in Spanien schnell zu einem gefeierten Helden wurde.

Gegenüber einem spanischen Radiosender sagte der Mann, dass das Baby am Dienstag von der im Wasser treibenden Mutter auf dem Rücken getragen worden sei und fügte hinzu:

„Wir haben uns das Baby geschnappt, es war eiskalt, völlig blass, es hat sich überhaupt nicht bewegt…

Ganz ehrlich, ich wusste nicht, ob es noch am Leben oder schon tot war.“

Der Beamte, der bereits Erfahrungen in solchen Einsätzen gesammelt hat, gestand, dass es „schon ein bisschen traumatisch“ gewesen sei. Man habe oft nicht erkennen können, was die schwimmenden Migrantinnen und Migranten auf dem Rücken getragen hätten – „ob Rucksäcke oder Kleidung oder vielleicht kleine Babys.“

Innerhalb von 36 Stunden kamen am Montag und Dienstag mehr als 8.000 Migranten in Spanien an, was mitunter zu chaotischen Zuständen führte. Am Mittwoch beruhigte sich die Lage in Cueta glücklicherweise deutlich.

Unterdessen teilte die Regierung in Madrid mit, dass die Zahl der schnell wieder nach Marokko abgeschobenen Menschen sich zuletzt auf circa 5.600 Menschen belief.

Bei all den Problemen, die die Corona-Pandemie zum Vorschein brachte, darf man nie den Blick auf andere Brandherde vergessen.

Hoffentlich kann den Migrantinnen und Migranten geholfen werden.