Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine vor zwei Monaten haben wir viele Geschichten über die Tapferkeit und Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Bevölkerung gelesen. Viele Menschen waren dabei, die sich für die Tiere im vom Krieg zerrissenen Land eingesetzt haben.
Auch wenn es schön zu hören ist, dass sie sich Leute für diese Tiere einsetzen, darf man doch nicht vergessen, dass sie dabei oftmals ihr Leben riskieren. Denn die Gefahr besteht, in das Lauffeuer von russischen Soldaten zu geraten oder Opfer eines Bombenangriffs zu werden.
Ein Zoo in der Ukraine musste sich dieser traurigen Realität stellen, nachdem feststand, dass zwei der Mitarbeiter, die zurückgeblieben waren, um den Tieren zu helfen, erschossen wurden.
Der Feldman Ecopark ist ein Zoo in Charkiw, der zweitbevölkerungsreichsten Stadt der Ukraine, die zu einem der Epizentren der russischen Bombardierung geworden ist. Viele Mitarbeiter sind im Zoo geblieben, um sich um die Tiere zu kümmern, und haben hart daran gearbeitet, sie rechtzeitig zu evakuieren.
„Wir haben Informationen erhalten, dass zwei unserer Angestellten, die seit Anfang März als vermisst galten, gestorben sind“, teilte der Zoo in einer Erklärung mit.
Berichten zufolge waren sie zu Beginn des Krieges in der Ukraine geblieben, um dabei zu helfen, die Tiere zu füttern. Aber am 7. März verschwanden sie aus dem Zoo.
Mithilfe der Behörden suchte der Zoo nach ihnen. Aber es gab kein Lebenszeichen von ihm – bis sie nun die traurige Gewissheit bekamen, dass die Männer von russischen Soldaten getötet worden waren.
„Gestern bekamen wir die Bestätigung, dass ihre Leichen gefunden worden sind. Unsere Leute wurden von den Feinden erschossen, und ihre Leichen wurden im Hinterzimmer verbarrikadiert“, schrieb der Ecopark auf Facebook.
„Wir werden die Erinnerung an diese wunderbaren und mutigen Menschen in Ehren halten. Unser aufrichtiges Beileid an ihre Familien und Freunde. Wir glauben, dass die Unmenschen, die dies begangen haben, definitiv bestraft werden!“
Dies ist die jüngste herzzerreißende Nachricht für den Zoo, der versucht, seine Tiere inmitten des schweren Beschusses zu versorgen.
In einem kürzlich veröffentlichten Bericht teilte der Zoo mit, dass die Gehege der Tiere durch den Beschuss schwer beschädigt worden seien und dass man in einem Wettlauf mit der Zeit eine neue Unterkunft für die Großkatzen, darunter Löwen, Tiger und Bären, finden müsse.
Wenn das nicht gelingt, müssen sie die Tiere einschläfern, denn es besteht die Gefahr, dass die Raubtiere sich befreien und eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen.
„Es ist unfassbar schwer, darüber zu reden“, heißt es in einer Erklärung des Parkgründers Alexander Feldmann. „Aber die größte Priorität momentan ist der Schutz der Menschen.“
Aber die Situation ist dennoch nicht hoffnungslos: der Zoo hat seine Bemühungen verdoppelt, vorübergehende Behausungen für alle Tiere zu finden.
Und ihr Hilferuf hat laut einem Facebook-Post des Zoos eine breite Unterstützung ausgelöst: „Es kommen bereits Transporte zu uns, die notwendigen Käfige kommen, es kommen Menschen, die keine Angst haben, Tiere aus der beschossenen Zone zu holen, unsere Tiere werden breitwillig an mehreren Orten aufgenommen. Natürlich ist alles noch sehr kompliziert, und der Prozess gewinnt nur an Fahrt.“
„Heute werden die Bemühungen, um unsere Tiere zu retten, nicht nur fortgesetzt, sondern hoffentlich verdoppelt und verdreifacht“, schrieb der Ecopark. „Vieles hängt von der Situation im Bereich rund um den Zoo ab, aber wir hoffen das beste und warten auf positive Nachrichten!“
Doch auch wenn sie hart daran arbeiten, das Leben dieser Tiere zu retten, ist ihr eigenes Leben ständig in Gefahr. In einer anderen Meldung hieß es kürzlich, dass sie von russischen Streitkräften angegriffen wurden, obwohl sie gerade Wölfe evakuierten.
„Eine Drohne, die über das Gebiet des Ecoparks fliegt, bedeutet Gefahr. Darauf folgt oft ein Beschuss. Russische Truppen überwachen das Gebiet ständig“, schrieb der Park. „Sie sollten verstehen, dass die Evakuierung von Wölfen ein rein friedlicher Prozess ist. Aber unsere Retter haben bei mehreren Gelegenheiten erfahren, dass ihre Logik … völlig anders ist.“
Hoffentlich ruhen diese tapferen Männer in Frieden, die ihr Leben gaben, um den Tieren zu helfen. Wir hoffen, dass alle anderen Helden in der Ukraine vor Schaden bewahrt bleiben.
Bitte teile diese Geschichte, um den Zoowärtern zu gedenken, die in diesem Krieg auf tragische Weise ihr Leben verloren haben.