Symbolbild: wavebreakmedia & Jakob Weyde/Shutterstock

Berliner Kinderkrankenschwester steht vor leeren Regalen: „Bitte lasst uns auch was übrig“

Berlin/Deutschland: Krankenschwestern, Ärzte, Pflegekräfte, Bäcker, Handwerker, LKW-Fahrer. Jeder ist vom Stillstand des öffentlichen Lebens wegen des Coronavirus beeinträchtigt.

Erst jetzt fällt vielen auf, wie wichtig viele der Berufe sind, die oftmals nahezu keine Aufmerksamkeit oder Dankbarkeit bekommen.

Doch die aktuelle Notsituation hat auch Schattenseiten. In Berlin wurde in mehreren Krankenhäusern selbst von den Kinderkrebsstationen Desinfektionsmittel und Schutzmasken gestohlen.

Während sich Pflegekräfte und Ärzte Tag und Nacht an vorderster Front mit dem Virus abkämpfen, leben andere rücksichtslos weiter und achten gar nicht mehr darauf, dass auch Menschen wie Kinderkrankenschwester Sarah M., versorgt sind.

Berliner Kinderkrankenschwester steht vor leeren Regalen

Die 26-jährige Sarah M. aus Berlin ist Kinderkrankenschwester. Genau wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen arbeitet sie seit dem Ausbruch des Coronavirus noch mehr als ohnehin schon.

Gegenüber der Bild wendet sie sich nun so an die Öffentlichkeit, um klarzustellen, wie es ist, nach einer langen Schicht vor leeren Regalen zu stehen.

Während in Supermärkten die Hamsterkäufer sich über Nudeln, Brot und Klopapier hermachen, arbeiten Sarah und viele andere Pflegekräfte auf Hochtouren. Diejenigen, die sogar kleine Mädchen niedertrampeln, um Klopapier in Massen zu kaufen, machen die Kinderkrankenschwester wütend.

Den ganzen Tag arbeitet die junge Frau im Berliner Vivantes Klinikum und sorgt sich um ihre kleinen Patienten. Als sie nun um 21 Uhr noch in den Supermarkt hetzt, um etwas zum Frühstück einzukaufen, blickt sie auf leere Regale soweit das Auge reicht.

„Bitte lasst uns auch was übrig“

„Wenn ich in den Laden komme, ist das, was ich brauche, bereits weg.“

Und das ist kein Einzelfall. Schon mehrfach seit dem Ausbruch des neuartigen Virus stand Sarah vor leeren Regalen und musste sich auf die letzten Überreste beschränken, die Hamsterkäufer noch nicht leergekauft haben.

„Warum müssen die Leute so hamstern? Das ist unfair. Es ist doch genug da. Ich kann nicht einfach zu Hause bleiben, wie jetzt so viele.

Bitte lasst uns auch was übrig!“

Symbolbild: wavebreakmedia & Jakob Weyde/Shutterstock

Grundsätzlich haben die unzähligen Ärzte und Pflegekräfte in vorderster Front mit dem Coronavirus zu kämpfen. Das Gesundheitssystem gerät zunehmend an seine Grenzen.

Dafür brauchen zum einen die Menschen solidarische Unterstützung, wozu auch gehört, dass ihnen die Möglichkeit gegeben wird, das einzukaufen, was sie zum Leben benötigen.

Dazu gehört auch Verständnis für die aktuelle Lage. Zu Hause bleiben und versuchen, die Last nicht zur Überlastung zu werden. Schon jetzt sind Kliniken an ihren Grenzen.

„Bei uns im Krankenhaus arbeiten Ärzte bereits ohne Mundschutz, weil wir keine mehr haben“, erklärt die Kinderkrankenschwester.

Außerdem weist sie nochmal darauf hin, wo es Mundschutze benötigt, und dazu gehört nicht ein gesunder Mensch in der Öffentlichkeit.

„Die nützen doch gar nichts gegen das Virus. Das ist ein reiner Bakterienmundschutz. Den braucht ein gesunder Mensch nicht.“

Wie schon die Worte von Bäcker Bosselmann aus Hannover und vielen weiteren Betroffenen, die sich an die Öffentlichkeit wenden.

Hört auf Sarah und ihre Erfahrungen. Die Pflegekräfte und Ärzte benötigen unsere Unterstützung. Dazu gehört vor allem, Rücksicht zu nehmen!