Foto: Sadiq ‘Sameer’ Bhat @sadiquiz/Twitter.com

Brasilien: Nähe und Wärme für Corona-Patienten – bekommen Handschuh mit warmem Wasser auf die Hand

In diesen für viele Menschen dunklen und unsicheren Zeiten ist es wichtig, dass sie niemals die Hoffnung verlieren und nach vorne blicken können. Auch wenn das für manche Menschen einfacher ist als für andere.

Es ist insbesondere für jene herausfordernder, die an dem Coronavirus erkrankt sind und aufgrund eines schwerwiegenden Verlaufs auf der Intensivstation liegen.

Diese Menschen müssen nicht nur um ihr Leben kämpfen, sie müssen das sogar meist ohne Familie tun, weil jegliche Besuche durch die Bestimmungen in Krankenhäusern verboten sind.

Um ihren Patientinnen und Patienten aber zumindest etwas Nähe und Wärme zu schenken, kam eine Krankenschwester im brasilianischen Rio de Janeiro auf eine Idee, die zurzeit in den sozialen Medien viral geht, wie RTL berichtete.

„Hand Gottes“ für schwer erkrankte Menschen

Dabei handelt es um mit warmem Wasser gefüllte Handschuhe, die den schwer erkrankten Patientinnen und Patienten Beistand spenden sollen. Das Krankenhauspersonal nennt sie die „Hand Gottes“.

Auf Twitter veröffentlichte der Journalist Sadiq Bhat ein Foto dieser trostspenden Idee:

„Zwei Einweg-Handschuhe gefüllt mit heißem Wasser, die den unmöglichen menschlichen Kontakt simulieren sollen.

Ich ziehe den Hut vor denen, die an vorderster Front arbeiten. Dies ist eine eindringliche Erinnerung daran, in welcher düsteren Lage sich die Welt befindet.“

Sie stammt von der Krankenschwester Lidiane Melo (36), die die warmen Handschuhe eigentlich nur dafür genutzt hatte, um die Durchblutung ihrer Patientinnen und Patienten zu fördern, wie sie gegenüber brasilianischen Medien berichtete.

Dann habe sie eine Corona-Patientin behandelt, die intubiert werden musste und deshalb schreckliche Angst hatte.

Die Krankenschwester erinnerte sich an diesen Moment:

„Sie hat sich nicht von uns beruhigen lassen.

Sie hat nur gesagt, dass wir sie nicht sterben lassen können und dass sie zwei Töchter und zwei Enkelinnen hat.“

Patientin beruhigt sich mit Handschuhe auf ihren Händen

Nach dem Gespräch habe die Patientin sie gebeten, ihre Hand zu halten, weil sie aber noch andere Patienten betreuen musste, habe sie die warmen Handschuhe um die Hand der verängstigten Frau gelegt, sagte die 36-Jährige:

„Sie beruhigte sich und sagte, es sehe so aus, als würde ich ihre Hand halten. Ich sagte, es sei nicht meine, aber sie sollte denken, es sei die Hand Gottes.“

Neben den USA ist Brasilien das Land, das am zweitstärksten weltweit betroffen ist. Bis zu 100.000 Neuinfektionen wurden dort in den vergangenen Wochen pro Tag vermeldet und das Gesundheitssystem des Landes steht kurz vor dem Zusammenbruch.

Umso schwieriger ist es, sich um jede einzelne Patientin und jeden einzelnen Patienten in der Form zu kümmern, wie man es eigentlich möchte.

Deswegen sind solche Ideen für diese Menschen nicht nur für die Seele wichtig, sondern wohl auch für das Überleben in diesen lebensbedrohlichen Momenten.

Eine wirklich schöne Idee in diesen dunklen Zeiten.

Teile diesen Artikel, um allen Menschen, die gegen das Virus kämpfen, viel Kraft und Zuversicht zu wünschen.