Foto: Rawpixel.com/Shutterstock.com (Symbolbild)

Elizabeth (6) wegen Schmerzen mehrmals im Krankenhaus, Ärzte glauben, sie simuliert – hat seltene Krebsart

Das Letzte, was man von einem Arzt oder einer Ärztin hören möchte, ist, dass man sich die Schmerzen, die man selbst spürt, nur einbildet. Eine ungeheuerliche Unterstellung, doch wenn die Untersuchungen keine Ergebnisse liefern, bleibt oftmals nur diese „Diagnose“.

Besonders schwierig wird es dann, wenn es sich bei dem Patienten oder der Patientin um ein Kind handelt. Es kann sich noch nicht wie ein Erwachsener ausdrücken und weil es noch kleiner ist, wird ihm unter Umständen nicht immer geglaubt.

Genau das ist der sechsjährigen Elizabeth Osborne aus dem englischen Nottingham widerfahren, wie RTL berichtete.

Acht Krankenhausbesuche ohne Ergebnis

Achtmal wurde das kleine Mädchen ins Krankenhaus gebracht, weil es über stechende Schmerzen in der Hüfte klagte. Achtmal waren ihre Eltern dabei, als sich ihr größter Schatz diverse Untersuchungen, Röntgenaufnahmen und Bluttests unterziehen musste.

Allesamt aber ohne Befund.

Dann fühlt ihre Mutter Emma einen Knoten bei ihrer sechsjährigen Tochter und fährt ein weiteres Mal ins Krankenhaus. Zum Glück tut sie das.

Denn endlich kann eine Diagnose gestellt werden: Emma leidet an einer seltenen Art von Hodgkin-Lymphom-Blutkrebs, für die Mutter natürlich kein Grund, erleichtert zu sein, im Gegenteil:

„Sieben Monate habe ich gekämpft und niemand hat mich ernst genommen.“

Emma hatte zunächst den Verdacht, dass Elizabeth an einer frühen Form von Arthritis leiden könnte, weil sie ebenfalls seit Jahren diese Krankheit hat.

Zwar wird ihre Tochter dahingehend auch untersucht, allerdings bekommen sie dann nur zu hören, dass die Eltern erst wieder zurückkommen sollen, falls sich die Lage nicht verbessert.

Für Emma eine schreckliche Situation:

„Sie wachte immer wieder schreiend auf, mit Schmerzen im linken Bein, und wir mussten sie in die Notaufnahme bringen.“

Einmal stellen die Ärzte die Vermutung auf, dass es sich um Wachstumsschmerzen handeln könnte. Und ein anderes Mal wird dem Mädchen sogar unterstellt, sie würde simulieren, weil sie sich auf die elterliche Belohnung nach dem Krankenhausaufenthalt freue.

Diese Gedanken hatte die Mutter zu keinem einzigen Zeitpunkt:

„Ich war wirklich zutiefst frustriert, weil ich tief in meinem Inneren wusste, dass mit meinem Kind etwas nicht stimmt, und das war tiefer als das, was auf Röntgenbildern oder Blutbildern nicht zu sehen war.“

Weitere Vermutung: Zahnprobleme

Nachdem ein Vitamin-D-Mangel festgestellt wird und Elizabeth acht Wochen lang medikamentös behandelt wird, blieben aber die Schmerzen.

Im Juni bildet sich dann noch ein schmerzloser Knoten in der Wange des Mädchens, woraufhin sie wegen Zahnproblemen an eine Kieferorthopädische Abteilung überwiesen wird.

Erst eine Schwester aus dem Kinderteam des Krankenhauses erklärt sich bereit, Elizabeth für eine Magnetresonanztomografie zu empfehlen, was schlussendlich auch der richtige Schritt war.

Die MRT-Untersuchung zeigt nämlich, dass Elizabeth eine Knochenanomalie in ihrem Bein, fünf Centimeter unterhalb des Knies, hat.

Zudem werden Tumore im Gesicht, im gesamten Schädel und in der Kieferlinie festgestellt.

Nach einer Biopsie des Geschwürs in ihrem Gesicht wird das Schlimmste bestätigt: Elizabeth hat ein seltenes B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom.

Sofortige Chemotherapie

Diese Diagnose wird am 6. Oktober gestellt und die Ärzte leiten noch in derselben Woche die Chemotherapie ein, die auf zweieinhalb Jahre angesetzt ist.

Emma berichtete über den Augenblick:

„Die Nachricht traf meinen Mann ziemlich hart, aber ich war erleichtert, da mein Instinkt bestätigt wurde, dass ich richtig damit lag, dass mit meinem Kind etwas nicht stimmte.“

Die Eltern seien den Ärzten dankbar gewesen, dass die Therapie sofort gestartet wurde, nachdem die Ergebnisse da waren:

„Jetzt können wir darauf hinarbeiten, dass es ihr besser geht.“

Für Elizabeth stehen die Chancen auf Heilung unterdessen gut. Bei fast allen Patienten kann der Krebs in einem frühen Stadium durch Chemotherapie vollständig geheilt werden. In fortgeschrittenen Stadien bei rund 60 Prozent.

Die Mutter möchte mit dem Schicksal ihrer Tochter darauf aufmerksam machen, dass man die Beschwerden der eigenen Kinder immer ernst nehmen sollte und sich auf seine Instinkte als Eltern verlassen kann.

Wir wünschen Elizabeth eine erfolgreiche Genesung.

Teile diesen Artikel, um ihr die besten Genesungswünsche zukommen zu lassen.