Triggerwarnung: Suizid, postpartale Depression
Ariana Sutton litt schon zum zweiten Mal an postpartale Depression.
Nun möchte Witwer andere warnen.
Schon 2018 als Ariana ihr erstes Kind, Tochter Melody, zur Welt brachte litt die Mutter an einer schlimmen Wochenbettdepression.
Laut Tyler, ihrem Mann, seien Arianas Symptome so schlimm gewesen, dass sie zweimal ins Krankenhaus musste, schreibt das Magazin ‚Echte Mamas‘.
In einem Interview mit der TODAY.com bestätigt Tyler, besorgt gewesen zu sein als sie beschließen weitere Kinder zu bekommen.
“Ich war echt nervös […] Aber Mutter zu sein war für Ariana das Schönste auf der Welt. Und ich dachte, wenn ich gut aufpasse, wäre beim zweiten Mal alles in Ordnung.”
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Ariana sei bereits in psychologischer Behandlung gewesen. Auch ihr Gynäkologe wusste Bescheid, dass sie bereits in der Vergangenheit an postpartaler Depression litt.
”Wir waren beide so aufgeregt, Zwillinge zu bekommen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich sie war”, sagt Tyler.
”Es gab keine Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmte. Keiner hatte eine Ahnung. […] Ich hätte nie gedacht, dass das passieren könnte. Es kam so schnell und plötzlich.”
Als der Vater nach der Arbeit nach Hause kam, war er zunächst froh darüber, seine Frau nicht im Bett zu sehen. Es fiel ihr gerade morgens am Schwersten in den Tag zu starten.
Mit Erinnerung an ein früheres Gespräch zu seiner Frau, berichtete sie ihm über das Gefühl, wie sich die Depression für sie anfühlte. Es würde sich anfühlen als habe sich eine kleine Person in ihrem Kopf eingenistet, die all die positiven Dinge übertönen würde, die andere [Leute] zu ihr sagen würden.
“Es war, als könnte sie nichts anderes als diese Stimme hören.”, fügte Tyler traurig hinzu.
Ariana ging es leider nicht besser. Aus dem Abschiedsbrief an ihren Mann ging hervor, dass sie sich wie eine Last fühlte. “Sie war alles andere als eine Belastung”, sagte Tyler.
Bevor sich die dreifache Mutter das Leben nahm, pumpte sie Milch für ihre Babys ab.
“Sie brauchte einfach etwas Hilfe. Ich wünschte, sie hätte einfach darauf gewartet, dass ich nach Hause komme, damit ich ihr hätte helfen können.”, sagt Tyler im selben Interview.
Der Witwer möchte nun Andere auf Wochenbettdepression sensibilisieren.
Bei Arianas postpartalen Depression nach der ersten Schwangerschaft ging es ihr erst nach zwei stationären Krankenhausaufenthalten und mithilfe von Medikamente besser. Sie fand zu ihrem alten Selbst zurück.
Doch Ariana setzte ihre Antidepressiva bei ihrer zweiten Schwangerschaft ab, da sie den Zwillingen nicht schaden wollte. Jedoch besteht laut Spezialistin Dr. Angela Bianco – Spezialisitin für mütterlich-fetale Medizin am Mount Sinai Health System – im Allgemeinen keine Notwendigkeit, Antidepressive, einschliesslich selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs), während der Schwangerschaft abzusetzen.
Gegenüber TODAY sagte Bianco: “Alle Daten, die wir zur Beratung von Patienten haben, sind sehr beruhigend.”
Tyler teilt nun die Geschichte seiner verstorbenen Frau in der Hoffnungs, dass die medizinische Fachwelt den Stimmungs- und Angststörungen nach der Geburt mehr Aufmerksamkeit schenkt.
Sein Wunsch ist, dass Frauen bereits zu Beginn ihrer Schwangerschaft grundsätzlich von ihrem Frauenarzt über postpartale Depressionen und ihre Symptome aufgeklärt werden. Und während der Schwangerschaft sollte es immer mal wieder Gespräche dazu geben.
Nun müssen Tyler und seine drei Kinder in Zukunft ohne ihren Lieblingsmenschen leben.
”Sie war die perfekte Mutter”, sagt ihr Mann.
Wie Du helfen kannst: Freunde der Familie haben eine Gofundme-Spendenseite aufgerufen, um den alleinerziehenden Vater, die vierjährige Tochter, und die neugeborenen Zwillinge finanziell zu unterstützen.
Wir wünschen der verbleibenen Familie unser herzlichstes Beileid und ganz viel Kraft für die bevorstehende Zukunft.
Und wir finden es super, dass Tyler den Mut während seiner Trauer fasst die Geschichte seiner Frau zu teilen.
Wenn du seinen Wunsch unterstützt, dann würden wir uns freuen, wenn Du diesen Artikel auch auf Facebook teilst um so viele Mütter und werdende Mütter auf postpartale Depression aufmerksam zu machen.
Es ist nie zu spät sich Hilfe zu suchen! Hilfe und Beratung findest du z.B. bei der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
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