Quelle: PETA Deutschland // Shutterstock

Aufgedeckt: Tierkadaver aus Pelzfarmen kommen in unseren Bio-Diesel

Deutschland: Das „Bio“-Siegel steht in den verschiedensten Bereichen schon öfter in der Kritik.

Das Unternehmen „Bioland“ wurde scharf kritisiert, nachdem Tierschützer in Mastbetriebe der Firma kamen und Aufnahmen von dort veröffentlichten.

Nun hat die bekannte Tierrechtsorganisation Peta einen neuerlichen Skandal aufgedeckt. Viele Deutsche, die mit Bio-Diesel fahren, fahren wohl unbemerkt mit verarbeiteten Tierkadavern aus den ohnehin schon in der Kritik stehendenden Pelzfarmen, im Tank umher.

Die Nerze werden unter schlimmen Bedingungen gehäutet und getötet und werden dann an eine Verarbeitungsindustrie geschickt, wo sie für Bio-Diesel verbraucht werden.

Tierkadaver aus Pelzfarmen kommen in unseren Bio-Diesel

In Österreich und Deutschland sin Pelzfarmen verboten.

Doch das Geschäft mit den Pelztieren ist trotzdem indirekt auch in Deutschland vorhanden. Und das nicht nur, durch Pelzmäntel oder andere Kleidung.

Wie die Tierschutzorganisation Peta Deutschland gemeinsam mit dem ARD-Magazin „Plusminus“ am Mittwoch veröffentlichte, nehmen dänische Pelzindustrien Geld auf Umwegen ein.

In den Videoaufnahmen ist zu erkennen, dass die europaweit agierende Tierkörperbeseitigungsanlage Rendac Jagel GmbH mit ihrem Standort in Schleswig-Holstein (Deutschland), die auch Niederlassungen in den Niederlanden und in Belgien hat, das Bindeglied zwischen Pelzfarmen und Bio-Diesel ist.

So sollen die gehäuteten Tiere der Pelzfarmen getötet und in großen Containern gesammelt werden. Rendac Jagel GmbH holt diese dann nach Schleswig-Holstein, wo sie weiter verarbeitet und aufbereitet werden.

Dann können sie für den letzten produktionsschritt in die Niederlande geschickt werden, wo das Fett zu Bio-Diesel verarbeitet wird.

Grausame Zustände in Pelzfarmen

Pelzfarmen stehen an sich schon im Mittelpunkt des öffentlichen Ärgers. Die Zustände sind für die Tiere unwürdig und brutal.

„Am Ende ihres entbehrungsreichen Lebens werden Nerze qualvoll – meist per Vergasung – getötet. Ihr Todeskampf kann bis zu vier Minuten dauern.

Zudem werden einige Tiere nicht ausreichend betäubt oder erlangen während der Häutung das Bewusstsein wieder…“, erklärt Peta Deutschland

Gegenüber der ARD meldete sich Rendac ebenfalls zu Wort und versucht zu beschwichtigen.

„Aufgrund der geographischen Nähe zum Nachbarland und freien Kapazitäten in unserer Anlage arbeiten wir auch mit Kunden aus der Nerzindustrie in Dänemark zusammen. Unser Unternehmen ist nicht aktiv in der Nerzindustrie tätig, vielmehr tragen wir Sorge, dass ein Teil dieser tierischen Rohstoffe sicher (…) verarbeitet wird. (…) gegenwärtig wird ein Großteil des Tierfettes in die Biodieselindustrie verkauft und ersetzt dadurch teilweise Palmöl, welches bisher hauptsächlich zur Biodieselproduktion verwendet wird.“

Rendac Jagel GmbH

Das es Biodiesel aus tierischen Überresten gibt, ist wohl den wenigsten Verbrauchern bekannt. Laut dem Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie ist dieser Einsatz solcher Bio-Diesel verboten.

Das eine große Menge aus dem zusammengemischten Bio-Diesel aus den Niederlanden trotzdem nach Deutschland exportiert wird, ist trotzdem Realität.

Achtung! Sensible Bilder tauchen im folgenden Video auf:

Sollten sich die Ermittlungen bestätigen, müsste zumindest klar gekennzeichnet sein, was in unserem „Bio“-Diesel enthalten ist.

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