In öffentlichen Gebäuden gehört es in Deutschland schon seit geraumer Zeit dazu, dass sie behindertenfreundlich begehbar sind.
Gleiches gilt auch für Kinderwagen, wodurch keine Menschengruppen ausgegrenzt werden und Diskriminierung vermieden wird.
Ein Café im Berliner Stadtteil Moabit geht anscheinend einen anderen Weg, wie der Focus berichtete.
Alles fing damit an, dass der Schriftsteller Albrecht Selge auf Twitter ein Foto des Cafés postete:
Darauf ist der Eingang des besagten Cafés zu sehen und nicht nur das: zwei Poller versperren den Weg hinein, wodurch der Eingang alles andere als kinder- und behindertenfreundlich erscheint.
Selge versah den Schnappschuss noch mit folgenden Worten: „Wow, Poller in der Tür gegen Kinderwagen und Rollstühle. Ich glaub, das ist wirklich #Moabit’s unsympathischstes Café.“
Im Anschluss entbrannte eine Diskussion in den Kommentaren und das Café bekam in den unterschiedlichsten Portalen negative Bewertungen.
Gegenüber der dpa sagte die Betreiberin, die nicht namentlich genannt werden möchte, dass immer mehr Kinderwagen in das sehr kleine Café gekommen wären und dadurch Schäden, etwa an den Wänden, entstanden waren.
Man habe zwar mit einem Schild versucht, dass die Kinderwagen draußen bleiben, doch das habe nicht geholfen. Die Betreiberin, selbst Mutter, betonte, dass sie nichts gegen Kinder habe.
Separater Eingang für Rollstühle
Rollstuhlfahrer hätten dagegen weiterhin über den Seiteneingang die Möglichkeit, ins Café zu gelangen, am Vordereingang wäre das eh aufgrund einer Stufe nicht möglich.
Albrechte Selge sagte auf Nachfrage der dpa, dass er die Poller zwar „unmöglich“ finde, er aber gleichzeitig auch über den Wirbel auf Twitter überrascht und auch schockiert sei.
Er habe durch seinen Tweet keinen Boykott auslösen wollen, wies aber darauf hin, dass man das Platzproblem auch etwa mit einem Abstellplatz für Kinder lösen könne.
Deswegen wandte sich Selge auch an das Bezirksamt Mitte, die auch prompt auf seine Anfrage einging:
Das Amt gab als Antwort:
„Wir haben das bereits an die Beauftragte für Menschen mit Behinderung weitergeleitet.“
Noch ist nicht bekannt, wie das Amt in Zusammenarbeit mit dem Café auf die Anfrage reagiert hat.
Bereits im Jahr 2012 hatte ein Café im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg für ähnliche Aufregung gesorgt.
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