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Berlin: Krankenwagen kämpft um Leben von Seniorin, Fahrradfahrer attackiert ihn – und versperrt den Weg

Kommt es zu einem Notfall, zählt jede Sekunde. Das wissen vor allem die Einsatzkräfte um Sanitäter und Feuerwehr, die tagtäglich damit in Berührung kommen.

Denn kommen sie zum Einsatz, ist in der Regel die Not groß und es kann bereits um Leben und Tod gehen.

Das sollte eigentlich auch allen Unbeteiligten, entweder Angehörigen oder Zeugen, bekannt sein. Auch, dass diese Personen alles dafür tun sollten, den Einsatzkräften nicht im Weg zu stehen oder sie gar in ihrer Arbeit zu behindern.

Umso schockierender ist der folgende Fall, der sich am Montagvormittag in Berlin ereignete, wie RTL berichtete.

Einsatz im Seniorenheim

Dort waren Rettungskräfte und ein Notarzt gegen kurz nach 9 Uhr zu einem Einsatz in einem Seniorenheim im Märkischen Viertel gerufen worden, das schrieb die Polizei in einer Pressemitteilung vom Dienstag.

Eine 92-jährige Bewohnern war nicht mehr bei Bewusstsein und die Einsatzkräfte versuchten eine Stunde lang, sie wieder zu reanimieren.

Gegen 10:45 Uhr wurde die Seniorin in den Krankenwagen getragen und sollte dann mit Blaulicht in die Klinik gefahren werden.

Doch auf dem Weg dorthin ereignete sich das Unfassbare: Auf dem Gelände des Seniorenheims sei der Rettungswagen von einem 50 Jahre alten Radfahrer behindert worden.

Der Mann sei mitten auf der Straße und direkt vor dem Krankenwagen, in dem sich die Seniorin befand, gefahren und habe keinen Platz gemacht.

Wie die Polizei mitteilte, habe der Fahrer des Rettungswagens dann das Martinshorn eingeschaltet und den Radfahrer überholt, dasselbe tat wohl auch die Fahrerin des Notarztwagens.

Allerdings ließ sich der Radfahrer davon nicht beirren und fuhr weiterhin mit seinem Fahrrad in der Fahrbahnmitte, wodurch sie nicht an ihm vorbeikam. Laut der BZ soll der Radfahrer sogar Schlangenlinien gefahren und den Rettern den Mittelfinger gezeigt haben.

Als der Rettungswagen dann bremste, damit der Notarztwagen Anschluss finden konnte, prallte der Radfahrer gegen das Fahrzeug und die Situation eskalierte.

Erst soll der 50-Jährige über Schmerzen geklagt haben und dann die Fahrertür des Rettungswagen geöffnet haben. Er fing an, den 28-jährigen Rettungssanitäter zu beleidigen und wie die Polizei berichtete, versuchte der Radfahrer anschließend, die Hecktür zu öffnen.

Das konnte die Besatzung aber glücklicherweise verhindern. Diese Attacke des Mannes dauerte mehrere Minuten, wodurch Zeit verloren ging, weil die Weiterfahrt nicht mehr möglich war.

Patientin musste erneut reanimiert werden

Zeitgleich versorgte der Notarzt die Patientin, denn ihr Zustand hatte sich wieder verschlechtert. Sie musste abermals reanimiert werden.

Die Fahrt zum Krankenhaus konnte erst weitergehen, nachdem die herbeigerufene Polizei die Situation klärte. Doch da war es schon zu spät.

Das Krankenhaus teilte im weiteren Verlauf des Tages mit, dass die Seniorin verstorben sei.

Die Polizei teilte mit, dass weitere Ermittlungen klären sollen, ob die Aktion des Radfahrers Einfluss auf den weiteren Behandlungsverlauf der Seniorin hatte.

Unfassbar, dass ein Mitbürger die Fahrt eines Rettungswagens behindert und die Rettungskräfte beleidigt.

Sollten die Ermittlungen zeigen, dass er Mitschuld am Tod der Seniorin hat, sollte er die volle Härte des Gesetzes spüren.

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