Wer in Deutschland lebt und hier auch zu Schule gegangen ist, der wird wissen, dass es Unterschiede hinsichtlich Bildung zwischen den Bundesländern gibt.
Neben Einwohnerzahlen, Lehrermangel und vielen weiteren Faktoren liegt es aber auf der Hand, dass Bildung auf unterschiedliche Weise vermittelt wird und bundesweit kein einheitliches Muster entstehen kann.
Dennoch kommt es am Ende des Tages natürlich darauf an, was jede einzelne Schülerin und jeder einzelne Schüler mit diesen Angeboten anfängt.
Deswegen werden Jahr für Jahr mithilfe des „Bildungsmonitors“ etwa Schulqualität oder Förderqualität in den einzelnen Bundesländern gemessen. Am heutigen Donnerstag wurde der Bericht des Jahres 2019 veröffentlicht.
Wenn die initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) die „Bildungsmonitor“-Studie an das Institut der deutschen Wirtschaft Köln in Auftrag gibt, werden insgesamt 16 Bundesländer anhand von 93 Indikatoren in insgesamt 12 Bereichen verglichen.
Das war auch in diesem Jahr wieder der Fall, wie die Süddeutsche Zeitung und der Tagesspiegel berichteten.
Wie in den vergangenen 14 Jahren auch, nahm das Bundesland Sachsen den Platz an der Sonne ein und das hat mehrere Gründe.
Zum einen funktioniere laut der Studie dort die Förderung der Schülerinnen und Schüler gut, dabei werden die Ganztagsangebote in Kindergärten und Grundschulen von vielen Kindern genutzt.
Auch bezüglich Bildungsarmut gehört Sachsen mit zu den besten, d.h. die Risikogruppen im Lesen und Mathe seien besonders gering. Einzig in Sachen Schulabbrecherquote gebe es noch Verbesserungsbedarf.
Berlin auf letztem Platz
Diesen hat die Hauptstadt Berlin umso mehr, das Bundesland an der Spree belegte lediglich den 16. und damit letzten Platz des Rankings. Im vergangenen Jahr war man noch 13. gewesen.
Eine Baustelle sei demnach das Angebot der betrieblichen Ausbildungsplätze. Dieses sei gemessen an der Bevölkerung im entsprechenden Alter relativ gering, mit 56,1 Prozent ist die Quote niedriger als im Bundesdurchschnitt (67,7 Prozent).
Letzter ist Berlin auch bei der Quote der unversorgten Bewerber, sie liegt bei 14,9 Prozent.
Weiterer Kritikpunkt ist außerdem, dass etwas mehr als 39 Prozent der Auszubildenden ihre Lehre vorzeitig abbrachen, was auch weit über dem Durchschnitt liegt, der bei 28,3 Prozent lag.
Auffällig war auch, dass die Schulabbrecherquote in Berlin bei 9,2 Prozent liegt, was den zweitschlechtesten Wert ausmachte und über 6,3 Prozent, dem Bundesdurchschnitt, lag.
Doch trotz dieser negativen Ergebnisse gibt es auch positive Entwicklungen in der multikulturellen Hauptstadt.
Sie steht etwa bei der Zahl der Unterrichtsstunden und der Lehrer-Schüler-Relation gut, dieses Verhältnis bezogen auf Gymnasien ist Berlin sogar Spitzenreiter.
Positive Entwicklung
Der beste Wert konnte auch bei der Promotionsquote erreicht werden, die 2017 bei 7,3 Prozent lag und somit über dem Bundesdurchschnitt von 5,7 Prozent.
Nur einen Platz besser im Bildungsranking war dagegen das Bundesland Brandenburg, es rutschte vom 14. auf den 15. Platz ab.
Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, sagte zu dem schlechten Abschneiden von Brandenburg und Berlin:
„Beide Landesregierungen müssen ihre Anstrengungen deutlich verstärken, um den Rückstand zu anderen Bundesländern aufzuholen. Mehrere Länder haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass das möglich ist.
Die Wirtschaft ist auf gut qualifizierte Nachwuchskräfte dringend angewiesen, damit sich der Fachkräftemangel nicht weiter verschärft.“
Insgesamt liegt auf Platz 2 hinter Sachsen Bayern, gefolgt von Thüringen, vor Brandenburg und damit den 13. Platz nahm Bremen ein.
Man kann nur hoffen, dass die Politik in den Bundesländern, die vergleichsmäßig schlecht abschnitten, aktiv werden, damit in einem Land wie Deutschland die Bildung gleichmäßiger verteilt ist.
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