Für jeden Menschen ist die Einschuldung der erste richtige Schritt zum Erwachsenenwerden und für Eltern und Kinder gleichermaßen äußerst aufregend.
Wie wird sich das Kind in der Schule behaupten? Wird es Anschluss finden? Tausende Fragen kreisen um einen herum und nicht selten sind Kinder bereits Wochen zuvor so aufgeregt, dass sie kaum noch schlafen können.
Auf diese Zeit hatte sich eigentlich auch der sechsjährige Ali gefreut. Der Junge, der vor drei Jahren mit seinen Eltern und seiner Schwester aus Aleppo, Syrien, mit dem Boot von der Türkei nach Griechenland übergesetzt war, um von dort nach Deutschland bzw. Dresden zu gelangen.
Doch das vergangene Wochenende ließ alle Träume auf eine ruhige und sorgenfreie Zukunft zerplatzen, wie RTL berichtete.
Junge wird gegen Bushaltestelle geschleudert
Der kleine Ali starb nämlich in der Nacht zum Sonntag, nur wenige Meter von seinem Zuhause, einer Wohnung in einem Dresdner Plattenbau, entfernt.
Der Junge wurde nämlich von einem Mercedes gerammt und innerhalb von Sekunden gegen eine Bushaltestelle geschleudert.
Am Steuer saß ein 31-jähriger Mann, der allem Anschein nach zu schnell gefahren sein soll.
Als Augenzeugen gegenüber der Polizei davon berichteten, dass sich der Mercedes-Fahrer wohl ein illegales Autorennen mit einem BMW, am Steuer saß ein 23 Jahre alter Mann, geliefert haben soll, wurde umgehend in diese Richtung ermittelt.
Und weil sich dieser Verdacht erhärtete, wurde der Fahrer, der das Leben von Ali auslöschte, noch am Sonntag festgenommen.
Eine weitere Augenzeugin berichtete sogar, dass sie von dem Unfallfahrer aggressiv angegangen worden sei, als sie versucht hatte, bei dem Jungen Erste Hilfe zu leisten.
Doch leider war alles zu spät, Ali konnte nicht mehr gerettet werden.
„Nächste Woche in die Schule gekommen“
Bei der Trauerfeier, bei der gut ein Dutzend Menschen in die Wohnung der Eltern des toten Kindes kamen, sagte ein Mann gegenüber RTL:
„Nächste Woche wäre Ali in die Schule gekommen.“
Er erzählt davon, dass der Junge oft zuhause oder auf dem Innenhofs des Wohnblocks gespielt habe und von seiner gefährlichen Flucht nach Deutschland.
Zu dem Unfall kam es nach ersten Ermittlungen am Samstag kurz vor 21 Uhr. Ali war zusammen mit zwei anderen Kindern aus dem Viertel unterwegs und lief dabei über die Straße, wo er den heranrasenden Mercedes übersah.
Ali konnte zwar noch an der Unfallstelle reanimiert werden, starb aber kurz darauf im Krankenhaus.
Die Menschen in dem Viertel und der Umgebung sind entsetzt, zeigen ihre Trauer und Anteilnahme durch Blumen und ein Plüschtier, die auf dem Fußweg neben der Bushaltestelle liegen.
Ein Freund hat einen Abschiedsbrief an Ali geschrieben:
„Ruhe in Frieden, kleiner Schatz.“
Ein Unfallgutachter ist derweil vor Ort und vermisst mit einer Drohne die Straße. Mithilfe eines Sachverständigen-Gutachtens, das von der Polizei Dresden in Auftrag gegeben wurde, möchten die Beamten klären, ob Ali wirklich Opfer eines illegalen Autorennens wurde.
In diesem Zusammenhang bittet die Polizei zudem Hilfe von weiteren Zeugen, die diesen Unfall mit angesehen haben.
Wie es mit der Familie weitergeht, kann zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Die Mutter des toten Jungen liegt derweil im Krankenhaus, sie soll schwanger sein.
Ruhe in Frieden, kleiner Ali.
Teile diesen Artikel, wenn die Verursacher, sollte wirklich ein illegales Straßenrennen vorausgegangen sein, die Härte des Gesetzes spüren müssen.