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In Deutschland gelandet: 47 junge Flüchtlinge in Hannover angekommen, Horst Seehofer: „Deutschland hält Wort!“

Inmitten der Corona-Pandemie ist in Teilen Europas erneut eine Flüchtlingskrise ausgebrochen und sorgt in vielen Lagern für menschenunwürdige Zustände.

Im Vordergrund stand dabei besonders die griechische Insel Lesbos, wo Tausende Flüchtlinge leben müssen und vorerst nicht wissen, wie es mit ihnen weiter geht. Doch für die meisten ist klar: Ihr Ziel ist Deutschland.

Anfang April hatte Außenminister Heiko Maas (SPD) bereits angekündigt, Flüchtlinge aufzunehmen und wie die Bild berichtete, ist das am vergangenen Samstag nun geschehen.

47 Flüchtlingskinder in Deutschland

In einem Flugzeug, das von Athen aus startete, landete in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover und hatte 47 Flüchtlingskinder an Bord. Sie konnten das berüchtigte Lager Moria in Lesbos, und Lager von den griechischen Inseln Samos und Chios hinter sich lassen, wo sie monatelang um ihr Leben bangen mussten.

Nach einer zweiwöchigen Quarantäne sollen sie dann auf die Bundesländer verteilt werden. Da die meisten keine Verwandten in Deutschland haben, kommen sie in spezielle Unterkünfte oder werden bei Pflegefamilien untergebracht.

Zwei Kinder, ein 5-jähriger Junge und seine zwei Jahre ältere Schwester, können dagegen zu ihrer Mutter. Sie waren zuvor von ihrem Vater, einem Migranten aus dem Irak, entführt worden und hatten anschließend in einem Camp in Griechenland leben müssen.

Das niedersächsische Innenministerium ließ verlauten, dass es sich bei den Flüchtlingskindern um 42 Kinder (unter 14 Jahre) und fünf Jugendliche handelt.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sagte gegenüber Bild, dass zur Migrationspolitik Ordnung, aber auch Humanität gehöre: „Deutschland hält Wort und zeigt Solidarität.“

Kritik gibt es aber auch vonseiten des Europaabgeordneten Erik Marquadt (Grüne), der sagt, dass das „keine besonders hohe Anzahl“ sei, angesichts der monatelangen Diskussionen:

„Wir müssen uns klar machen, dass das die Katastrophe nicht verhindert“, weil die Flüchtlinge in den Lagern sich selbst überlassen sein würden.

Zuvor hatte die sogenannte Koalition der Willigen vereinbart, 1.600 besonders schutzbedürftige unbegleitete Kinder aus den Lagern aufzunehmen. Dabei sollen laut Bundesinnenministerium mindestens 350 Minderjährige den Weg nach Deutschland finden.

Coronakrise verhindert weitere Aufnahme

Aufgrund der derzeitigen Coronakrise kommt es in vielen Ländern aber bei der Aufnahme der Flüchtlingen zu Verzögerungen.

Besonders das Lager Moria in Griechenland sei laut Nichtregierungsorganisationen (NGO) gesundheitsgefährdend, dort leben aktuell 5.200 unbegleitete Kinder.

Zwar gibt es dort und bei der einheimischen Bevölkerung noch keine Fälle des Coronavirus, sollte es aber dazu kommen, geht man aufgrund der hygienischen Bedingungen von einer Katastrophe aus.

Dass die Zeit drängt, weiß auch Horst Seehofer:

„Griechenland braucht unsere Unterstützung: beim Schutz der EU-Außengrenze, bei der Verbesserung der Situation in den Flüchtlingslagern vor Ort und beim Schutz der Schwächsten. Ich gehe davon aus, dass unsere europäischen Partner damit beginnen, ihre Zusagen nun ebenfalls, so bald wie möglich, umsetzen.“

Für den griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis ist Deutschland daher ein Vorbild:

„Gerade in Zeiten der Coronakrise wird dieser Akt der Solidarität der deutschen Regierung sehr geschätzt.

Der Umgang mit der Migrationskrise sollte ein europäische Verantwortung sein. Wir sollten die Lasten teilen. Heute ist also ein wichtiger Tag für Griechenland, ein wichtiger Tag für die europäische Solidarität.“

Trotz der Corona-Pandemie gibt es leider weiterhin viele Brandherde auf dieser Welt, die keine Rücksicht auf die derzeitige Lage nehmen.

Deswegen ist es umso wichtiger, gemeinsam füreinander einzustehen und für eine bessere Welt zu kämpften.

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