Als heranwachsender Mensch mag man viele Lebensmittel wie Brokkoli oder Rosenkohl eventuell nicht, doch eine Sache mag jedes Kind: Süßigkeiten.
Ob in Riegelform, als Milchschnitte im Kühlregal oder in anderer Form, die Auswahl an Süßigkeiten ist endlos. Deswegen wirbt die Industrie auch so stark dafür, weil sie sicher sein kann, dass die Kleinen unbedingt ihre Produkte haben möchten.
Geht es aber nach dem Präsidenten des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, könnte dieses Bewerben bald eingestellt werden, wie der Spiegel berichtete.
Fischbach sagte demnach gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung:
„Wir brauchen in Werbeverbot für sogenannte Kinderlebensmittel, die es ja tatsächlich gar nicht gibt.“
Vielmehr seien es Zuckerbomben und alles andere als kindgerecht.
Kinderlebensmittel keine Lebensmittel
Mit „Dinosaurier-Bildern oder strahlenden Jungen und Mädchen“ würde die Lebensmittelindustrie für Süßigkeiten werben und den Eindruck vermitteln, dass es auch Lebensmittel für Kinder gäbe, sagte Fischbach.
Und zwar auf die Weise, „als wären Milchschnitte oder Kinderschokolade gesund und ein sinnvoller Bestandteil des Nahrungsmittelkataloges“, das müsse laut des Präsidenten aufhören.
„Das ist verantwortungslos und muss gestoppt werden.“
Folgen könnten dadurch eine gefährliche Fettsucht im Kindesalter oder hohe kosten für das Gesundheitssystem sein.
Fischbach fordert deswegen:
„Ein Eingreifen ist umso wichtiger, als dass Geschmacksvorlieben im frühkindlichen Alter geprägt werden.“
Diese These unterstützt eine im Oktober erschienene Studie des Robert Koch-Instituts (RKI). Diese sagte aus, dass mehr als 15 Prozent der Kinder zwischen 3 und 17 Jahren in Deutschland übergewichtig oder gar fettleibig seien.
Doch das ist nicht die einzige Forderung der Kinder- und Jugendärzte.
Wie die Bild berichtete, sei auch die Nutzung des Smartphones eine Gefahr für Heranwachsende und kann aufgrund der vielen Reize für Schäden am Gehirn sorgen.
Eine mögliche Folge dieser intensiven Mediennutzung könnte ein Leistungsabfall in der Schule sein.
Schuld daran sind in erster Linie die Eltern, die ihre Kinder laut Fischbach vor dem Handy geradezu „parken“:
„Wir beobachten mit Schrecken, dass die Kinder, die vor dem Smartphone oder Tablet hängen, immer jünger werden.“
Für Ärzte sei das ein „furchtbarer Trend mit katastrophalen Folgen für die kindliche Entwicklung“, deswegen stellen sie die Forderung: „Kein Handy vor elf Jahren.“
Reizüberflutung gefährlich
Bereits im jungen Alter werden Kinder laut Fischbach auf permanente Reizüberflutung konditioniert, wodurch es Kindern immer schwerer falle, sich zu konzentrieren.
„Medialen Dauerbeschuss macht das beste Hirn nicht mit“, sagte der Präsident, der darauf verwies, dass, je höher der Medienkonsum sei, desto schwächer seien in der Folge die Leistungen in der Schule.
Er gibt allen Eltern auch noch eine Empfehlung mit:
„Je länger man die Smartphone-Nutzung der Kinder rausschiebt, desto besser ist es für sie.
Zwei Stunden pro Tag – das ist genug.“
Mit diesen Forderungen spricht der Präsident der Kinder- und Jugendärzte wohl vielen Eltern aus der Seele. Jetzt liegt es an der Politik, aktiv zu werden.
Keine Werbung für Süßigkeiten und ein Handyverbot für unter 11-Jährige, massive Forderungen, die aber bei näherer Betrachtung Sinn machen könnten.
Man darf gespannt sein, ob die Politik auf diese Äußerungen eingeht.
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