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Mannheim: Schulleiterin meldet Schulschwänzer von „Fridays for Future“ beim Ordnungsamt – Bußgelder ausgesprochen

Seit ein paar Monaten hat die Schülerbewegung „Fridays for Future“ auch Deutschland erreicht und mit ihr fingen Schüler ebenfalls an, die Schule zu schwänzen.

Als Grund wurde immer wieder die Dringlichkeit dieser Proteste betont, da ansonsten den Schülern kein Gehör geschenkt werden würde. Durch diese öffentlichkeitswirksamen Auftritte möchten Schüler in ganz Deutschland auf den Klimawandel aufmerksam machen.

Natürlich standen dem die Schulen entgegen, die auf die Schulpflicht verwiesen und mit Strafen drohten, sollten die Schüler in gewissen Bundesländern weiter auf die Straße gehen und dafür den Unterricht sausen lassen.

Bislang kam es meist nur zu Ankündigungen, doch in Mannheim hat es einer Schulleiterin gereicht und sie erwirkte Bußgelder für die betroffenen Schüler.

Wer schon einmal von „Fridays for Future“ gehört hat, wird wissen, wie kontrovers dieses Thema behandelt wird. Zwar wird den Schülern das Recht eingeräumt, sich Gedanken zu machen und auch tätig zu werden, aber bitte nicht während der Schulzeit.

Wie die Bild jetzt berichtete, hielten sich viele Schulen noch zurück, Schülern, die an den Protesten teilnahmen und teilnehmen, eine Strafe auszusprechen. In Mannheim sieht es dagegen anders aus.

Dort hat die Schuldirektorin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums durchgegriffen und das Ordnungsamt eingeschaltet, die den entsprechenden Schülern ein Schreiben mit dem Betreff „Ordnungswidrigkeit“ zukommen ließ.

Genauer gesagt ging es dabei um mindestens vier Schüler, die am 24. Mai unentschuldigt in der Schule gefehlt hatten und jetzt eine Strafe zahlen müssen.

Diese beläuft sich auf 88,50 Euro, zusammengesetzt aus 60 Euro Bußgeld, 25 Euro Gebühr und 3,50 Auslagen. Beweismittel sei das Klassenbuch und Zeugin die Schuldirektorin Silke Herr.

Direktorin wird aktiv

Die Direktorin bezog auch Stellung und bestätigt gleichzeitig, dass sie die Schüler beim Ordnungsamt gemeldet hat:

„Es geht hier nicht nur um einen einzigen Tag. Die Schüler haben mehrmals gefehlt und es gab danach immer lange Aufklärungsgespräche.

Ich habe als Schulleiterin gehandelt. Schulen haben sich politisch neutral zu verhalten. Ich habe nicht nachzufragen, warum geschwänzt wird. Fakt ist: Es wurde geschwänzt.“

Ein betroffener Schüler aus der neunten Klasse bestätigte zwar den Vorfall, ließ aber auch wissen:

„Wir haben nie den ganzen Tag gefehlt. Nur die letzten zwei Stunden.“

Alle Schüler akzeptierten zwar die Strafe, andere „Fridays for Future“-Aktivisten wollen aber auch Spenden für die Betroffenen sammeln. Denn es gehe bei den Demonstrationen um eine „Existenzfrage der jüngeren Generation“.

Da die Bildung in Deutschland Ländersache ist, kann die Höhe der Strafe variieren, jeder Schüler muss aber mindestens 14 Jahre alt sein, um bestraft werden zu können. Ansonsten Erziehungsberechtigte, die ihre Aufsichtspflicht verletzt haben.

Durch ein eingerichtetes Rechtshilfekonto möchte „Fridays for Future“ bundesweit Betroffenen helfen, die von einem Bußgeldbescheid betroffen sind. Die Bewegung sagt öffentlich dazu:

„Wir stehen hinter der allgemeinen Schulpflicht, die wir als Privileg betrachten. Aufgrund der Klimakrise sehen wir uns allerdings dazu genötigt, zivilen Ungehorsam auszuüben.“

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