Deutschland: Der Missbrauch von Kindern ist einer der tiefsten Abgründe unserer Gesellschaft.
Nichts könnte begründen oder erklären, wieso ein Mensch sich dazu entschließt ein Kind sexuell zu missbrauchen.
Auch für Ermittler sind diese Fälle von besonders grausamer Beschaffenheit. Wenn man sich mit einem Missbrauchsnetzwerk auseinandersetzen muss, muss man auch Foto und Videomaterialien auswerten, auf denen oft entsetzliche Dinge zu sehen sind.
Umso tiefer man gräbt, umso dunkler wird es, sagt man. Eine Metapher, die auf den Missbrauchs-Skandal aus NRW wie die Faust aufs Auge passt.
Deutschlandweit kommen immer mehr mutmaßliche Mittäter ans Licht. Es ist wohl nur die Spitze des Eisbergs, die bisher bekannt ist.
Kleinkinder in Live-Chats vergewaltigt
Der Kölner-Stadt-Anzeiger hat aus Sicherheitskreisen schockierende Neuigkeiten, um das Missbrauchsnetzwerk aus NRW, erhalten.
In Bergisch-Gladbach wurde ein Kindesmissbrauchs-Netzwerk aufgedeckt. Mittlerweile wird in zwölf Bundesländern ermittelt.
Die Ermittlungsgruppe hat nun Chatforen im Internet gefunden, in denen per Live-Video-Chats anderen den Tätern zusehen konnten, wie sie Kleinkinder missbrauchen.
In einem Chat soll ein Mann aus NRW seine eigene Tochter vergewaltigt haben. Das Mädchen war damals noch nicht mal 3 Jahre alt.
Insgesamt gibt es derzeit 22 mutmaßliche Täter aus NRW.
Zusammenhänge mit Lügde?
Bei einem Einsatz in einer verdächtigen Wohnung wurde eine Kamera über dem Bett im Kinderzimmer gefunden. Nun soll geklärt werden, ob und warum Ehefrauen und Partnerinnen keinen Verdacht schöpften.
36 Opfer des Missbrauchsnetzwerk aus NRW sind bekannt. Diese verteilen sich dabei über ganz Deutschland. Insgesamt 51 mutmaßliche Täter gibt es bisher.
Aktuell gibt es einen bösen Verdacht: Der im Januar 2019 öffentlich werdende Kinderporno-Skandal vom Campingplatz in Lügde soll in direktem Zusammenhang mit den Fällen aus Bergisch-Gladbach stehen.
Im Missbrauchsnetzwerk aktive mutmaßliche Täter sollen jahrelang Stellplätze auf dem Campingplatz gehabt haben.
NRW-Landtagsabgeordneter Sven Wolf äußerte sich dazu bei Twitter. Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, spreche man „über einen Fall, und zwar den schrecklichsten, den unser Land je gesehen hat.“
Strafrechtlich soll ein möglicher Zusammenhang allerdings keine Rolle spielen. Die Staatsanwaltschaft lässt seit Dezember von der Polizei Bielefeld mögliche „Schnittstellen“ prüfen.
Ende Oktober ist das Missbrauchsnetzwerk aus Bergisch-Gladbach bei einer Hausdurchsuchung aufgeflogen.
Seitdem versuchen die Ermittler möglichst tiefgreifend den gesamten Ring auszuheben und alle Verdächtigen zu fassen.
Kindesmissbrauch und Vergewaltigung ist ein unentschuldbares Verbrechen.
All unsere Kraft und unser Mitgefühl gilt den Opfern und Angehörigen.