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Neue Erkenntnisse im Fall des Müllsack-Babys aus Kierspe (NRW) – Kind war kurz vor dem Ersticken

Kierspe/NRW: Am Anfang dieser Woche berichteten wir über den dramatischen Fall einer 31-jährigen Frau, die ihr Neugeborenes vertuschen und im Müll entsorgen wollte.

Nach und nach sickern nun immer mehr Informationen durch wie und warum dieses Drama passieren konnte.

Die junge Mutter hatte wohl alles versucht, um die Schwangerschaft geheim zu halten. Selbst ihr Lebensgefährte soll nichts davon gewusst haben.

Es gibt ebenfalls erste Informationen um den Gesundheitszustand des Babys. Demnach ist dieses wohl nur knapp dem Ersticken entkommen.

Letzten Freitagmorgen war das kleine Kierspe in Nordrhein-Westfalen in vollem Aufruhr. Eine 31-Jährige Frau brachte ihr Kind zur Welt.

Dies allerdings geheim und in ihrem Badezimmer. Niemand sollte wissen, dass sie schwanger war. Deswegen wollte sie das Neugeborene auch in einem Müllsack entsorgen, wo es glücklicherweise von Polizeibeamten gefunden wurde.

Nun sind neue Details rund um den Fall aufgetaucht.

Neue Erkenntnisse

Die Mutter soll Tücher um den Kopf ihres frischgeborenen Kindes gewickelt haben. Danach stopfte sie es in einen Müllsack und versteckte es im Gestrüpp neben ihrem Haus.

Quelle: Petra Klawikowski/Wikimedia Commons – Vogelperspektive von Kierspe/NRW

Ihr Lebensgefährte hatte davon nichts mitbekommen. Die Frau hatte allerdings große Beschwerden und verlor viel Blut. Ihr Partner rief daraufhin den Notarzt – in dem Glauben, sie hätte nur Magenprobleme.

Wie die BILD berichtet, gab Andreas Möller, Leiter der zugehörigen Mordkommission an:

„Die Frau war nicht gerade begeistert, als die Sanitäter sie mit ins Krankenhaus nahmen.“

Die behandelnden Ärzte stellten dann fest, dass die Frau eine Geburt hinter sich hatte und alarmierte die Polizei.

Kind war vor dem Ersticken

Staatsanwalt Michael Burggräf sieht die gezielte Suche der Polizei als einzigen Grund, wieso das Kind noch lebt.

„Ohne gezielte Suche wäre dieses Kind nicht gefunden worden. Der Sauerstoff wäre dort sicher sehr bald knapp geworden.“

Direkt nach dem Fund des Neugeborenen schwebte es in akuter Lebensgefahr. Die unprofessionelle Geburt trug zwar ihren Teil dazu bei. Jedoch geht man davon aus, dass das Neugeborene mindestens zweieinhalb Stunden im Müllsack war und nahezu keine Luft bekam.

Quelle: Alohaflaminggo/Shutterstock

Noch ist unklar, ob das Kind bleibende Schäden davontragen wird. Es befindet sich gerade unter der Aufsicht des Jugendamts und wird medizinisch betreut.

Bei einer Pressekonferenz wurde bekanntgegeben, dass geklärt wird, ob der Kindesvater das Sorgerecht bekommen kann.

Ein Psychiater wird die Mutter untersuchen, um zu klären, ob eine Erkrankung vorliegt. Ängste sollen der Grund hinter ihrer Tat gewesen sein.

Eine schreckliche Tat, wobei niemand aktuell weiß, was die wirklichen Beweggründe waren.

Wir wünschen dem Neugeborenen alles Gute.