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Rente in Deutschland: Geht es nach der Bundesbank, soll das Rentenalter auf fast 70 Jahre angehoben werden

Wer in Deutschland lange genug gearbeitet hat, der hat die Möglichkeit, mit der Vollendung des 67. Lebensjahres in die wohlverdiente Rente zu gehen.

Es gibt auch Ausnahmen, nach denen ein Einstieg mit 63 Jahren möglich ist, allerdings ist festgelegt, dass Versicherte, die ab dem Jahr 1964 geboren sind, erst mit 67 Jahren das Rentenalter erreicht haben.

Geht es nach der Deutschen Bundesbank könnten zukünftige Generationen sogar noch länger arbeiten, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete.

Aufgrund der immer weiter fortschreitenden Lebenserwartung müsste laut der Bundesbank auch das Rentenalter steigen. Menschen leben länger, können demnach länger arbeiten und sind länger Teil des Arbeitsmarktes.

Im Zuge dieser Anhebung könnte es also bald so sein, dass das Rentenalter erst mit fast 70 Jahren erreicht ist.

Die Bundesbank mahnt daher auch die Bundesregierung in ihrem jüngsten Monatsbericht davor, unbedingt weitreichende Korrekturen vorzunehmen, andernfalls gerate „die umlagefinanzierte gesetzliche Rentenversicherung unter erheblichen Druck“.

Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer gehen Mitte 2020er in Rente und die Bundesbürger würden, wie erwähnt, immer älter werden.

Anstieg um einen dreiviertel Monat

Werden diese beiden Faktoren miteinander gekoppelt, könnte das zur Folge haben, dass das gesetzliche Rentenalter von 2032 an jedes Jahr um einen dreiviertel Monat ansteigt.

In ihrem Bericht schreibt die Bundesbank:

„Der Geburtsjahrgang 2001 ginge dann ab Mai 2070 mit 69 Jahren und vier Monaten in Rente.“

Sollte sich die Lebenserwartung ändern, könnten diese Rechnungen korrigiert und die neuen Lebensumstände berücksichtigt werden.

Die Rechtslage sieht eh vor, dass bis 2031 das Rentenalter auf 67 Jahre steigt.

Weil die „fernere Lebenserwartung“, die durchschnittlich verbleibenden Lebensjahre für Neurentner, weiter ansteigen könnte, zurzeit liegt sie bei 19,5 Jahren bei Männer und Frauen, aber bis 2070 ist damit zu rechnen, dass sie um 4,5 Jahre steigt, wird auch die allgemeine Rentenbezugsdauer höher sein.

Doch allein die Lebenserwartung sei nicht der Grund für die Erhöhung des Rentenalters.

Auch das Versorgungsniveau von Ruheständlern müsste von 48 auf 44 Prozent gesenkt werden und gleichzeitig spricht die Bundesbank auch eine Empfehlung aus.

Sie fordert eine deutliche Anhebung des Beitragssatzes von aktuell 18,6 Prozent auf „eine Größenordnung von 24 Prozent“.

Als mahnendes Beispiel rechnet die Bank vor, dass, sollte die Politik nicht korrigierend einwirken, das Versorgungsniveau der Rentner bei 48 Prozent eingefroren werden müsste und das käme einer exorbitanten Erhöhung des Beitragssatzes gleich.

Dabei wird von einer Größenordnung in Höhe von 31 Prozent gesprochen, während der Anteil der Bundesmittel für die Rentenversicherung sich etwa verdreifachen würde.

Die vorgelegten Zahlen der Bundesbank lassen erahnen, dass die Politik unter allen Umständen tätig werden muss, um Schlimmeres zu verhindern.

Ob sie es allerdings auch zeitnah tut, wird zu beobachten sein.

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