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Soest/NRW: Mann passt auf Werkstatt von Freund auf und macht Heizkessel an – verbrennt dabei halbe Million Euro

Zu einer guten Freundschaft gehören auch ab und an Freundschaftsdienste dazu, wie etwa die Blumen zu gießen oder nach dem Rechten zu sehen.

Insbesondere wenn man im Urlaub ist, greift man gern auf diese Hilfe zurück.

Im Normalfall fragt man auch nur Menschen, denen man wirklich vertraut und geht davon aus, dass schon nichts Schlimmes passieren wird. Allerdings kann es immer zu Katastrophen kommen, mit denen man zuvor nicht gerechnet hatte.

Das musste vor gut vier Jahren ein Werkstattbesitzer im nordrhein-westfälischen Soest schmerzlich erfahren, weswegen er sogar vor Gericht ging.

Manche Menschen fühlen sich am sichersten, wenn sie ihre Ersparnisse zur Bank bringen und hoffen dadurch auf ein paar Prozente Rendite.

Andere wiederum horten ihr Geld lieber in den eigenen vier Wänden. Klischeemäßig fallen einem da natürlich die Matratze oder das Kopfkissen ein oder auch andere Verstecke, auf die man aus Gründen nicht sofort kommen soll.

Solch eine wählte ein Werkstattbesitzer aus dem nordrhein-westfälischen Soest, wie die Welt berichtete.

Demnach bunkerte er über eine halbe Million Euro in einem Heizkessel, den er natürlich auch abschaltete und demontierte.

Als er aber im Urlaub war, begann die ganze Katastrophe.

Freund war ahnungslos

Vorher bat der Werkstattbesitzer nämlich einen guten Freund, während er zwei Wochen im Urlaub weilte, mal nach dem Rechten zu gucken.

Und dann kam es, wie es kommen musste: Dem besagten Freund war es in der Werkstatt zu kalt und er schloss den Heizkessel wieder an, um für etwas Wärme zu sorgen.

Er wusste nicht, was für ein Schatz sich in der Heizung befand und konnte deswegen auch nicht ahnen, was im Inneren daraufhin vor sich ging.

Für den Werkstattbesitzer hieß das, dass seine kompletten Ersparnisse in Schutt und Asche lagen. Lediglich 20.000 Euro konnte er noch über die Bundesbank rekonstruieren, die restlichen 520.000 Euro waren dahin.

Der Vorfall ereignete sich bereits zum Jahreswechsel 2014/15 und der Besitzer des Geldes zeigte seinen damaligen Freund an und brachte ihn vor Gericht.

Das Urteil fiel laut eines Bild-Berichts am 13. September diesen Jahres. Die Richter des Landgericht Arnsberg entschieden, dass die Schadensersatzklage des Mannes abgewiesen wird und er kein Geld von seinem Freund zu erwarten habe.

Als Begründung gab das Gericht an, dass niemand auf die Idee hätte kommen können, dass sich Geld in der Heizung befinden würde.

Die von dem Mann angegebene Summe, 540.000 Euro, wurde zwar als „wahr unterstellt“, allerdings reicht das wohl nicht für einen Schadensersatzanspruch.

Der Werkstattbesitzer, der seinem Freund die Freundschaft nach dem Vorfall kündigte, hat noch die Möglichkeit, in Revision zu gehen. Die Frist läuft laut Gericht aber in wenigen Tagen ab.

Rückblickend hätte man vielleicht Bescheid geben müssen, was sich in dem Heizkessel befindet.

Doch hinterher ist man natürlich immer schlauer.

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