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Otto spricht über seine Zeit in Hamburger „Villa Kunterbunt“ – Diesen Einfluss hatte Udo Lindenberg auf den Komiker

Otto Waalkes gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Entertainern in Deutschland und hat die Comedy-Szene des Landes maßgeblich geprägt.

Einen großen Einfluss auf die Karriere des legendären Komikers hatte seine Zeit in der Künstler-Wohngemeinschaft Villa Kunterbunt in Hamburg-Winterhude, wo er zusammen mit weiteren Legenden wie unter anderem Udo Lindenberg und Marius Müller-Westernhagen wohnte.

In einem Interview erzählte der 76-jährige Waalkes nun exklusive Details aus der „wilden Promi-WG“.

Als 2007 in einer ZDF-Sendung die besten deutschsprachigen Komiker gewählt wurden, schaffte es Otto Waalkes auf Platz 3 – hinter Loriot und Heinz Erhardt.

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Zurecht, wenn man bedenkt, dass der Komiker eine ganze Generation mit seinen TV-Shows und Filmen prägte.

Die Herkunft und Kindheit von Otto Waalkes lässt sich ohne Zweifel als „gewöhnlich“, fast schon konservativ bezeichnen – im Gegensatz zu dem Lebensweg, den er später einschlagen sollte.

Otto Waalkes – Jugend und Karrierebeginn

Er wurde am 22. Juli 1948 als zweiter Sohn des Malermeisters Karl Waalkes (1912–1993) und seiner Frau Adele (1910–1996) in Emden geboren.

Die Eltern waren Baptisten und Mitglieder einer Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde; der spätere Komiker besuchte als Kind deshalb die Sonntagsschule.

Schon als Kind zog es Otto Waalkes auf die Bühne. Mit 11 Jahren trat er in einem Emdener Kaufhaus auf und gewann mit seinem Auftritt einen Gutschein über 30 Mark.

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Nach dem Abitur begann er ein Kunstpädagogik-Studium in Hamburg, übte diesen Beruf zum Glück für eine ganze Generation jedoch nie aus. In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau sagte er:

„Ich gestehe: so kurz und ernsthaft ich auch versucht habe, in der Malerei Fuß zu fassen – es ist mir nicht gelungen. Ich habe mich dann aufs Ottifanten-Zeichnen verlegt.“

Während seiner Studienzeit trat er in Hamburger Clubs auf und entwickelte seinen einzigartigen Humor, der eine Mischung aus Wortspielen, Slapstick und Musik darstellt.

Otto – Durchbruch in den 1970er-Jahren

Sein erster großer Erfolg kam 1973 mit der Veröffentlichung seines Debütalbums „Otto“, das sich 500.000 Mal verkaufte. Die Mischung aus Musik und humorvollen Einlagen wurde schnell populär, und Otto etablierte sich als feste Größe in der deutschen Comedy-Landschaft.

1973 erschien auch die erste Fernsehshow des Komikers, die OTTO SHOW – sie erreichte Einschaltquoten von bis zu 15 %. Dies bedeutete den endgültigen Durchbruch von Otto und machte ihn bundesweit bekannt.

Und auch im Kino machte Otto von sich reden. Er spielte die Hauptrolle in einer Reihe von erfolgreichen Komödien, die unter dem Namen „Otto – Der Film“ und deren Fortsetzungen bekannt wurden. Diese Filme wurden große Kassenschlager.

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Ein weiteres Markenzeichen von Otto sind die „Ottifanten“, eine von ihm erfundene Zeichentrickfigur; sie tauchten 1973 zum ersten Mal auf einem Plattencover auf.

Diese Elefanten mit den charakteristischen großen Nasen wurden zu einem festen Bestandteil seiner Shows und traten später in eigenen Comics und Zeichentrickserien auf.

Heute kann man sogar mit dem Ottifanten-Doppeldeckerbus durch Hamburg fahren:

Otto und die „Villa Kunterbunt“

Eine bestimmte Zeit im Leben von Otto hat ihn aber mehr beeinflusst als alle anderen. In den 1970er-Jahren wohnte er in der heute legendären Hamburger Wohngemeinschaft – der „Villa Kunterbunt“.

In dem Haus im Stadtteil Winterhude gründete Willem Dincklage („Tarzan ist wieder da“) eine Wohngemeinschaft extra für junge Künstler.

Unter den 14 Mitbewohnern waren Musiker der „Hamburger Szene“ wie Udo Lindenberg, Marius-Müller Westernhagen und Gottfried Böttger.

Otto Walkes erinnert sich an die damalige Zeit:

„Udo hat noch um vier Uhr morgens auf sein Schlagzeug eingedroschen. Marius [Müller-Westernhagen] und ich sind dann gerade von unserer Tour durch Musikkneipen nach Hause gekommen.“

Er fährt fort: „Dann ist Udo [Lindenberg] auf seinem Wasserbett eingepennt, mit rauchender Zigarre natürlich. Mein Zimmer lag genau darunter. Irgendwann fing es von oben an zu regnen – und als ich aufwachte, hatte ich auch ein Wasserbett.“

Doch die WG konnte nicht nur feiern, sondern hatte ebenso seine kreativen Phasen. So soll es Udo Lindenberg gewesen sein, der Otto zu einigen seiner Figuren, die später Kult wurden, inspiriert haben soll.

„Udo Lindenberg hat meinen Hang zu Alliterationen verschärft – er hat die Namen Rudi Ratlos, Gerhard Gösebrecht und Bodo Ballermann kreiert und ich Kommissar Kringel, Ebbe Ebbesen und den Radioreporter Harry Hirsch.“

Die Zeit in der Hamburger WG hat Otto Waalkes eindeutig geprägt und ihm die Inspiration geliefert, die er benötigte, um Kultstatus zu erreichen.

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