Foto: chrisnikic/Instagram.com

Chris (21) schafft es als erster Triathlet mit Down-Syndrom, einen Ironman bis zum Ende zu bestreiten

Ganze 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer auf dem Fahrrad und anschließend einen Marathon laufen, daraus setzt sich ein Iron-Man zusammen. Eine der größten sportlichen Herausforderungen, der man als Sportler sich und seinem Körper aussetzen kann.

Für viele Menschen ist allein schon das an den Start gehen bei dieser Disziplin ein Traum und wird es auch bleiben. Denn nicht nur Training und Ausdauer sind elementar wichtig, sondern der Kopf nimmt dabei ebenfalls eine große Rolle ein. Man muss bereit sein, alles aus seinem Körper rauszuholen.

Während diese Herausforderung schon für die meisten Sportler ohne jegliche Einschränkungen schier unmöglich scheint, hat beim Ironman im US-amerikanischen Florida in diesen Tagen ein besonderer Sportler von sich Reden gemacht, wie die Bild berichtete.

Chris musste sich gegen viele Widerstände durchsetzen

Unter den Menschen, die an den Start gingen, war nämlich auch der 21-jährige Chris Nikic. Der junge Mann kam mit der Chromosomenstörung Trisomie 21 zur Welt und musste seitdem schon einiges durchmachen.

Er musste unzählige Herz- und Ohren-Operationen über sich ergehen lassen und weiß, wie es ist, wenn man ausgegrenzt und sogar gemobbt wird. Doch das alles hielt ihn nicht davon ab, seinen großen Traum zu verfolgen: beim Ironman zu starten und ihn auch zu schaffen.

Und nach zwei Jahren täglichen Trainings war es am vergangenen Samstagmorgen in Florida tatsächlich soweit. Vor dem 21-Jährigen lagen Kilometer voller Schwimmen, Radfahren und anschließend einen Marathon laufen.

Würde er es schaffen, wäre er der erste Sportler mit Down-Syndrom, der einen Ironman bewältigt und das innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits.

Durch die Unterstützung seiner Familie, Trainer und der Triathlon-Community ging Chris voller Zuversicht an den Start und hatte genau im Sinn, was er damit bezwecken will:

„Ich möchte ein Vorbild für andere sein. Ich möchte außerdem anderen Menschen mit Down-Syndrom helfen, ihnen Türen zu öffnen.“

Als der Startschuss erklingt, ist für den Sportler klar, dass er 17 Stunden Zeit hat, um die magischen Worte „You are an Ironman“ zu hören. Braucht er länger, ist das Ziel geschlossen.

Nach der ersten Etappe, 3,86 Kilometer im Golf von Mexiko, stehen 1:55:39 Stunden auf der Uhr und Chris hat noch alle Möglichkeiten, sich am Ende über eine Medaille und eine Eintrag in die Ergebnisliste zu freuen.

Nach einem Sturz mit dem Fahrrad und Bissen von Ameisen bei einer kurzen Versorgungsphase schafft es der tapfere Mann tatsächlich, unter Applaus von den Zuschauern neben der Strecke, als auch von Menschen, die mit ihm laufen, nach 16:46:09 Stunden im Ziel einzulaufen.

Er hat noch die Kraft, die Arme in den Himmel zu recken und hört die lang ersehnten Worte: „Chris, you are an Ironman.“

Vor dem Start sagte der Mann noch: „Ich möchte mir ganz viele Umarmungen abholen“ und die bekommt er als allererstes von seiner Familie.

Für seinen Vater ist dieser Moment hoch emotional:

„Für Chris war das Rennen mehr als nur die Ziellinie und die Siegerfeiern. Es war ein Beispiel, um auch anderen Kindern und Familien, die ähnliche Hindernisse zu überwinden haben zu zeigen, dass kein Traum zu groß, kein Ziel zu hoch ist.“

Auch der amerikanische Triathlonverband widmete Chris ein Foto bei Instagram mit den folgenden Worten:

„Geschichte geschrieben. Wieder einmal erinnert uns Triathlon daran, dass alles möglich ist.“

Chris Nikic erkämpfte sich mit seiner Leistung zusätzlich noch einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde und konnte mit der Ironman Foundation fast 34.000 Euro sammeln.

Noch in der Vorbereitung auf diese großartige Leistung sagte Chris:

„Einen Ironman zu machen, es zu versuchen, bedeutet, dass ich einfach alles schaffen kann, was ich erreichen möchte und wovon ich träume.“

Auch wenn Chris viele Steine in den Weg gelegt wurden, konnte er mit dieser Leistung allen zeigen, was in ihm steckt und hoffentlich viele Menschen inspirieren, immer an sich zu glauben.

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