Quelle: NetAP - Network for Animal Protection/Facebook

Braila/Rumänien: Tierschutzorganisation rettet 300 Katzen, die 1,5 Jahre auf engstem Raum lebten – sogenanntes „Animal Hoarding“

Jegliche Art von Tieren verdienen ein anständiges Leben und dass man sich gut um sie kümmert bzw. sie nicht in ihrem Lebensraum in irgendeiner Form einschränkt.

Dieses Glück eines unbeschwerten und wohlbehüteten Lebens haben viele Tiere, doch leider nicht alle. Viele Tiere erfahren durch Menschen ungeheuerliches Leid. Solche Fälle sind dabei umso schlimmer, denn der Mensch ist nun einmal in der stärkeren Position und das Tier meist unterlegen.

Das wurde beim folgenden Vorfall wieder mehr als deutlich, bei dem 300 Katzen in der rumänischen Stadt Braila befreit werden mussten und sogar die Tier-Retter beim Anblick mit ihren Gefühlen zu kämpfen hatten.

Wer bereits an Tier-Rettungen beteiligt war, der wird wissen, mit wie viel Aufwand solche Aktionen verbunden sind und wie sehr man sich aufgrund des Anblicks der misshandelten oder vernachlässigten Tiere zusammenreißen muss.

So erging es laut 20 Minuten auch den Rettern, die in der rumänischen Stadt Braila zu Hilfe gerufen wurden und vor Ort auf unglaubliche 300 Katzen traf.

Die Tierschützer arbeiteten für das Network for Animal Protection (NetAP) und die Präsidentin, Esther Geisser, berichtete über den erschreckenden Zustand der Tiere, als sie ankamen:

„Dieser Anblick war selbst für hartgesottene Tierschützer kaum auszuhalten.“

Mitte Juni brachen Mitarbeiter des NetAP auf, um die Katzen zu retten. Doch hatten nicht damit gerechnet, was sie dann sahen.

Demnach hatten die 300 Katzen auf engstem Raum zusammengelebt und fast alle Tiere seien bereits krank oder verletzt gewesen.

Laut Geisser war es ein Anblick des Schreckens:

„Egal in welche Ecke wir schauten, überall lagen Katzen in erbärmlichem Zustand. Immer wieder entdeckten wir sterbende Tiere, für die jede Hilfe zu spät kam.“

Die Katzen wären sogar bereits so verzweifelt gewesen, dass sie sich von verstorbenen Artgenossen ernähren mussten, fügte Geisser hinzu.

Laut der Präsidentin von NetAP hatten die Katzen nicht immer in solch einem Zustand leben müssen.

Eineinhalb Jahre zuvor hatte eine Frau rund 60 Katzen bei sich aufgenommen, sie aber nicht kastrieren lassen. Nachdem die Halterin dann selbst schwanger wurde, habe sie ihre Mutter darum gebeten, auf die Tiere aufzupassen, doch da war es schon fast zu spät.

Was die besagte Mutter dann sah, berichtete Geisser:

„Diese war schockiert über die Anzahl der Tiere, die sich innerhalb von 18 Monaten verfünffacht haben.“ Die Mutter habe daraufhin einen Tierarzt um Hilfe gebeten, der wiederum lokale Tierschützer konsultierte. „Daraufhin ist NetAP informiert worden. Zusammen mit unserem rumänischen Partner Sache Vet sind wir eingeschritten.“

Sofort Maßnahmen ergriffen

Nach der Rettung der mittlerweile 300 Katzen seien alle geimpft und kastriert worden.

Doch laut Geisser schafften es leider nicht alle:

„Die toten Tiere wurden entfernt und jene, die nicht zu retten waren, erlöst. Überlebt haben insgesamt 260 Katzen, welche momentan in Kliniken oder am umgestalteten Fundort leben.

Leider ist es unmöglich, alle Tiere zu vermitteln. Momentan werden Zwinger errichtet, wo die Katzen unter besseren Bedingungen leben können. Sie werden durch Tierfreunde vor Ort betreut.“

Doch die Unterbringung, medizinischen Kosten und wie es mit den Katzen weitergeht, ist leider noch nicht vollständig finanziert.

„NetAP appelliert deshalb an Katzenfreunde und würde sich über Unterstützung jeglicher Art sehr freuen.“

Dieser Fall, der sich in Rumänien ereignete, nennt man auch „Animal Holdin“. Dabei werden sehr viele Haustiere auf engstem Raum gehalten, was natürlich weder für den Halter noch die Tiere gesund sein kann.

Damit es zu solchen Überpopulationen in Haushalten nicht mehr kommt, sieht Geisser nur eine Lösung:

„Eine Kastrationspflicht muss ins Gesetz! Mit Aufklärung kommt man nicht weiter, denn die Leute hören nicht zu, und jedes Jahr wird es schlimmer.“

Einfach nur unvorstellbar, wie die Katzen gelebt haben müssen und wie verantwortungslos die Halterin der zunächst 60 Katzen handelte.

Gott sei Dank kam ihre Mutter auf die Idee, Hilfe zu holen und ein großer Dank geht auch an NetAP und ihre Mitarbeiter. Ohne sie wäre es wohl nur noch eine Frage der Zeit gewesen, bis alle Katzen nicht mehr lebensfähig gewesen wären.

Wer einen Teil zu der Rettung der restlichen Katzen beitragen möchte, der hat auf der Seite von NetAP die Chance dazu.

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