Foto: Gnadenhof Themar e. V./Facebook.com

„Feiger Anschlag“ auf Gnadenhof: Tierquäler treibt blindes Pferd gegen Baum – erleidet schwere Verletzungen

Eigentlich sollen Tiere auf einem sogenannten Gnadenhof ungestört sein und sich darauf verlassen können, dass sich gut um die tierischen Lebewesen gekümmert wird.

Davon ist wohl auch der Gnadenhof im thüringischen Themar mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgegangen. Doch ein Vorfall, der sich in der Nacht von Montag auf Dienstag zugetragen hat, sorgt nun für Aufruhr.

Wie RTL berichtete, hatte sich nämlich ein Tierquäler Zutritt zu dem Gelände verschafft und anschließend die Koppel geöffnet.

Blindes Pferd verletzt sich schwer

Dort machte er Jagd auf die Pferde und scheuchte sie umher. Eines davon ist blind und ist in seiner Panik einfach losgerannt und dabei frontal gegen einen Baum geprallt. Das arme Tier namens Aga hat sich dabei schwer verletzt.

Auf Facebook berichtete der Gnadenhof aus dem Kreis Hildburghausen von dem Vorfall:

„Wir wurden gegen halb eins von unserer Alarmanlage der Videoüberwachung geweckt und mussten sehen und feststellen, wie jemand die Litzen und die Kabel vom Stromgerät durchschnitt, so unsere Koppel öffnete und Aga und Gitano von einem Ende zum anderen der Koppel jagte.

Da unsere Aga blind ist und in ihrer Panik einfach losrannte, verletzte sie sich an Kopf, Beinen, Hals und Brust. Wir können froh sein, dass sie sich nichts gebrochen hat.“

Foto: Gnadenhof Themar e. V./Facebook.com

Zudem sei das Tor zur Bundesstraße geöffnet worden. Man mag sich gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn die insgesamt fünf Tiere, die sich auf der Koppel befanden, auf die viel befahrene Straße galoppiert wären.

Die Polizei hat unterdessen die Ermittlungen aufgenommen und nach ersten Angaben war der Unbekannte auf das Gelände eingedrungen und habe zunächst die Stromversorgung der Koppel gekappt, auf der die Pferde standen.

Anschließend habe er die Tiere erschreckt und damit zur Flucht getrieben.

Gnadenhof häufiger Ziel von Tierquälern

Die verletzte Aga wurde mittlerweile von einem Tierarzt versorgt und der Besitzer des Hofs kümmerte sich nach der Attacke auf der Weide um die Tiere.

Für ihn war das ein „feiger Anschlag“. Die Polizei ist nun auf der Suche nach Zeugen, die Hinweise auf den Täter geben können. Es wurden auch Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet.

Foto: Gnadenhof Themar e. V./Facebook.com

Laut dem MDR Thüringen soll es bereits der dritte Vorfall dieser Art auf dem Gnadenhof gewesen sein.

Seit November vergangenen Jahres seien auf diese Weise zwei Zicklein und eine erwachsene Ziege von Unbekannten verletzt und getötet worden.

Bereits im Februar diesen Jahres habe der Gnadenhof eine Belohnung über 600 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des oder der Täter führen.

In Thüringen als auch in anderen Bundesländern treiben immer wieder sogenannte „Pferderipper“ ihr Unwesen. So wurden 2020 mehrere Pferde angegriffen, gequält und sogar getötet.

Dabei gehen die Täter nach einem bestimmten Schema vor: Der oder die Täter schleichen sich nachts auf die Pferdekoppel und attackieren die Pferde. Dabei benutzten sie scharfe Gegenstände und verletzen die Tiere im Schulter-, Bein- und Genitalbereich.

Solche widerlichen Taten gehören gesühnt und die oder der Täter mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft.

Hoffentlich können sich die beteiligten Tiere, insbesondere das verletzte Tier, von diesem Schrecken erholen.

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