Foto: AVA France/YouTube.com (Screenshot)

Frankreich: Hirsch wird stundenlang von Jägern aus Spaß gejagt, dieser flüchtet und bricht zusammen – Anwohner filmen

Hetzjagden auf Tiere sind in Deutschland offiziell verboten, doch in vielen Nachbarländern sieht das leider anders aus, weswegen es zu folgenden Vorfällen kommen kann.

Wie die Bild berichtete, kam es in diesen Tagen im Wald von Compiégne, etwa 80 Kilometer nordöstlich von Paris, zu einer stundenlangen Hetzjagd, bei der es Jäger auf einen Hirsch abgesehen hatten.

Erst als das arme Tier in eine Wohnsiedlung flüchten und sich an einer Baustelle verstecken konnte, hörte dieses grausame Schauspiel auf.

Die Öffentlichkeit bekam davon mit, weil aufgebrachte Anwohner Aufnahmen davon machten, die von der französischen Tierschutzorganisation AVA veröffentlicht wurden.

Darauf sind Kommentare wie „Das arme Tier ist völlig fertig“ oder „Das ist ganz normal, hier in Compiégne“ zu hören.

Zudem versuchen die Bewohner durch lautes Schreien, die Jagdhunde, die den Hirsch stundenlang verfolgten, zu verscheuchen.

Ein Mann übt lauthals Kritik an den Jägern: „Das ist eure schuld, dass er hier ist! Ihr jagt während der Brunft und kommt in die Näher der Häuser! Eine Schande!

Der Wald gehört euch nicht und auch nicht unsere Stadt!“

Irgendwann holen die Jäger ihre Hunde wieder ins Auto, während der arme Hirsch noch hechelnd am Boden liegt.

Eine Frau fragt: „Warum läuft er nicht weg?“, woraufhin ein Mann antwortet: „Ich weiß nicht, er ist einfach fix und fertig.“

Situation scheint unter Kontrolle

Unterdessen traf die Polizei ein und eine Beamtin informiert die Anwesenden, dass man einen Tierarzt verständigt habe, der den Hirsch zwar betäuben, aber nicht töten wird: „Ein Mitarbeiter der Forstbehörde wird sich dann um ihn kümmern.“

Ein Anwohner besteht darauf, dass die Jäger noch verschwinden müssen, damit sie nicht wieder Jagd auf das Tier machen: „Solange bleiben wir hier!“

Obwohl der Hirsch nun in Sicherheit scheint, rennt dieser wieder los. Die Einsatzkräfte versuchen dann, ihn mit einem Netz einzufangen.

Das gelingt aber nicht richtig und das stolze Tier rennt gegen ein Absperrgitter, ist weiterhin völlig panisch. Plötzlich sieht es aber eine Lücke und rennt durch diese zurück in den Wald.

Die Tierschutzorganisation PETA teilte das Video auch auf ihrer Webseite und gibt an, dass die Jagd in Frankreich durchaus üblich sei und sie als vornehme Freizeitbeschäftigung und nicht als Tierquälerei gelte.

In Deutschland seien Hetzjagden zwar offiziell verboten, doch Nadja Michler, PETAs Fachreferentin für Wildtiere, merkt an: „Inoffiziell eskalieren Treib- und Drückjagden auch hier oftmals zu Hetzjagden. Jede Art von Jagd ist grausam und sollte unterbunden werden.“

Das Thema Jagd sorgt auch hierzulande immer wieder für Kontroversen. Dabei werden Jäger und Jägerinnen übel beschimpft und zu Teilen sogar bedroht.

Mit welcher Todesangst der arme Hirsch um sein Leben gerannt haben muss, lässt sich kaum in Worte fassen.

Man kann nur hoffen, dass er sich von diesem Schock wieder erholen kann.

Teile diesen Artikel, wenn man die Jagd auf Tiere, insbesondere sogenannte Hetzjagden, verbieten sollte.

 

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