Hunderte Hündchen, die während des Lockdowns spontan gekauft wurden, werden jetzt wieder abgegeben

Man kann mit Recht sagen, dass 2020 ein Jahr voller schlechter Nachrichten war und jeder Einzelne war, besonders im Lockdown, auf der Suche nach etwas Schönem.

Aus diesem Grund entschieden sich viele Menschen dazu, ein Haustier zu adoptieren, damit die Zeit in den eigenen vier Wänden etwas ertragbarer wurde. Weil viele von zu Hause aus arbeiteten, konnten sie sich nun auch besser um die Tiere kümmern. So manches Tierheim war aufgrund der hohen Nachfrage sogar komplett leer nach dem Ansturm.

Doch mittlerweile hat sich leider das Blatt gewendet. Während sich so manch einer lange Gedanken darüber gemacht hat, ein Tier zu adoptieren, und entsprechende Maßnahmen ergriffen hat, handelten andere eher spontan und ihnen war nicht bewusst, was das für Auswirkungen auf die Zukunft haben würde. Das führte dazu, dass viele „Lockdown-Hündchen“ wieder abgegeben wurden.

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Es werden immer mehr Anzeigen geschaltet, die Hunde zum Kauf anbieten. Die Besitzer wollen für die Tiere mehrere Hundert Euro kassieren, obwohl sie diese erst vor ein paar Monaten aufgenommen haben. Damals waren aber viele noch arbeitslos oder hatten mehr Zeit, können sich aber jetzt nicht mehr um die armen Tiere kümmern, weil sich die Umstände geändert haben.

„Leider können wir uns aufgrund von Verpflichtungen auf der Arbeit nicht mehr um ihn kümmern und ihm die Liebe und Zuneigung geben, die er braucht“, sagte etwa ein Besitzer gegenüber der Sunday Times, der nun seinen 6 Monate alten Collie-Spaniel zum Kauf anbietet.

„Ich bekam einen neuen Job und das hat die Situation komplett geändert“, sagt ein anderer.

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Andere Besitzer haben ihre Tiere an örtliche Wohltätigkeitsorganisationen gegeben. Die Zeitung schreibt weiter, dass die Tierschutzorganisation The Dogs Trust mehr als 1.800 Anrufe in den vergangenen drei Monaten bekam, weil Menschen ihre Tiere wieder loswerden wollten.

Vorsitzender Adam Clowes sagte dazu, dass es in erster Linie daran liegt, weil viele ohne groß darüber nachzudenken während der Quarantäne einfach ein Tier aufgenommen haben.

„All die Aufregung während des Lockdowns – „Wir müssen nie wieder ins Büro, komm, wir holen uns einen Hund!“ – davon sehen wir jetzt die Konsequenzen“, sagt Clowes.

Unterstützt wird diese These durch eine Umfrage des The Kennel Club, der Dachverband der britischen Hundezüchtervereine, die besagt, dass zwei Drittel der befragten Menschen angaben, dass ihr Hund ein „Lichtblick im Lockdown“ war und ein Viertel gab zu, dass sie sich vorher wenig informierten und viele der „spontanen Käufer“ unsicher waren, was sie mit dem Tier machen sollten, sollte die Quarantäne vorbei sein.

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Die Tierschutzorganisation RSPCA hat in den vergangenen Monaten viele ausgesetzte Hunde aufnehmen müssen und befürchtet, dass noch mehr folgen werden.

„Wir hatten die Sorge, dass viele Familien, die aufgrund des Lockdowns Zeit hatten, spontan einen Hund aufnehmen werden“, berichtet das RSPCA.

„Und jetzt, nur wenige Monate später, ist genau das eingetroffen. Viele realisieren erst jetzt, was für eine Verantwortung ein Hund mit sich bringt, sind in finanzielle Schwierigkeiten gekommen oder weil sie zurück ins Büro müssen, haben sie keine Zeit mehr.“

Viele Hunde in den Tierheimen hoffen, endlich adoptiert zu werden, doch man muss sich im Klaren sein, ob man sich gut um das Tier kümmern kann.

Wir hoffen, dass diese armen „Lockdown-Hündchen“ bald ein neues Zuhause finden werden.

Teile diesen Artikel, um jeden Tierfreund an die große Verantwortung zu erinnern.