Foto: obs/SOKO Tierschutz e.V.

SOKO Tierschutz deckt Tierquälerei von Nerzen auf – Tiere werden in Gaskiste getötet, überlebende totgeschlagen

Was die SOKO Tierschutz und polnische Tierschützer von VIVA! Pl und Otwarte Klatki in diesen Tagen aufgedeckt haben, lässt einem das Blut in den Adern gefrieren.

Die Tierschützerinnen und Tierschützer hatten sich Undercover auf zwei Nerzfarmen in Polen umgesehen und dabei Aufnahmen machen können, die zeigen, wie bestialisch die kleinen Tiere für die Pelzproduktion getötet werden.

In einer Pressemitteilung berichtete die SOKO Tierschutz von den Zuständen in dem Land, das zu dem drittgrößten Pelzproduzenten der Welt gehört.

Nerze werden in Gaskisten getötet

Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie Nerze mittels Gas umgebracht werden und sollten sie diese Folter überleben, werden sie anschließend erschlagen. Zwischen Kadavern erliegen sie dann ihren Verletzungen.

Beginnt die sogenannte Ernte in einer polnischen Nerzfarm, ist es auch vorbei mit dem Leben der Tiere.

Dafür werden die Tiere in eine Gaskiste geworfen, die anschließend mit Kohlendioxid gefüllt wird, wie eine versteckte Kamera zeigt, die zuvor von den Tierschützern in der Kiste angebracht wurde.

Nerze sind eigentlich gute Schwimmer und können bis zu fünf Minuten die Luft anhalten. Doch diese Zeit reicht in der Kiste nicht, kriegen sie keine Luft mehr, renne sie panisch in der Box umher. Blut an den Wänden zeigt den stillen Todeskampf.

Erst nach vierzig Minuten werden die Kisten wieder geöffnet und sollten Tiere überlebt haben, versuchen Arbeit sie zu zertreten oder zu erschlagen.

Mit zerschmetterten Knochen werden die nur noch langsam atmenden Nerze auf einen Haufen zum Sterben geworfen.

„Vorsicht, die beißen dich“

Die Arbeiter sehen das Leid der Tiere jeden Tag und kommentieren zynisch:

„Da leben noch zwei. Vorsicht, die leben, die beißen dich.“

Auf einer zweiten Farm mit über 10.000 Tieren das gleiche schreckliche Bild. Tiere werden gegen eine Kante geschlagen, sie kämpfen verzweifelt in der Gaskiste und zwischen den Leichen sind Nerze, die zwar das Vergasen überlebt haben, aber erneut vergast werden sollen, bis sie tot sind.

Ein Tier in einer Gaskiste. Foto: obs/SOKO Tierschutz e.V.

Das Gas für diese bestialische Praktik kommt vom Linde Konzern, der einen Großteil des CO2 in Deutschland produziert und dessen Logo auf den Gasflaschen prangt.

Friedrich Mülln, Sprecher von SOKO Tierschutz, fordert deswegen im Namen der Tierschutzorganisation Linde auf, die Versorgung der gesamten Pelzindustrie mit Gasflaschen einzustellen:

„Linde macht sich damit an diesen Quälereien mitschuldig. Es ist kein Geheimnis, wie schrecklich das Leben und Sterben für die nutzlosen Pelze ist. Linde ist Teil dieser Barbarei. Wir werden die Firma mit einer Kampagne an ihre Verantwortung erinnern.“

Vonseiten des Konzerns hieß es zwischenzeitlich, man wolle kein Gas mehr an Pelzfarmen nach Polen liefern.

Gegen Mitbewerber vorgehen

Für die SOKO Tierschutz ist das noch nicht genug, wie der Sprecher betonte:

„Wir werden in den nächsten Monaten auch gegen Mitbewerber von Linde vorgehen.“

Ein Nerz, der im Käfig wohl auf seinen Tod wartet. Foto: obs/SOKO Tierschutz e.V.

Auch an Polens Regierung appelliert die SOKO Tierschutz, die Pelzindustrie zu beenden. Diese hat bereits ein Verbot der Pelzfarmen auf den Weg gebracht, trotz massiver Gegenwehr der Pelzlobby, und die Tierschützer wollen, dass dieses Vorgehen fortgesetzt wird.

Polen ist für Pelztierzüchter aus den Niederlanden, Dänemark und Finnland zu einem wahren Paradies für gigantische Tierfabriken geworfen. In dem Land kann man nämlich das machen, was in den Heimatländern verboten oder aufgrund von hohen Umweltstandards nicht möglich wäre.

Für Mülln gibt es deswegen nur einen Weg:

„Das muss ein Ende haben. Die EU braucht erst ein Verbot der grausamen Pelztierzucht und dann ein Einfuhrverbot für Pelze, denn nur so ist ein weiteres Ausweichen in Drittstaaten dieser Tierquäler effektiver zu unterbringen und das Leben der Tiere weltweit zu schützen.“

Einfach nur schrecklich, wie mit den armen Tieren umgegangen wird.

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