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Strafe für Wilderer, der illegal Hirsche tötete: 1 Jahr Haft – und monatlich Bambi schauen

Ein Mann aus Missouri wurde neben seiner einjährigen Haftstrafe dazu verdonnert, sich im Gefängnis einmal im Monat den Disney Film Bambi anzusehen. Der Richter im Fall hofft, den Mann mit der kreativen Bestrafung emotional zu erreichen.

Der Wilderer, der als Mitverantwortlicher für den größten Fall der Hirschwilderei im US-Staat zunächst zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war, hatte gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen und erneut gejagt. Deshalb muss er nun die volle Strafe absitzen, und monatlich den tragischen Tod von Bambis Mutter verarbeiten.

Kreative Strafe

„Ich hoffe, Sie kommen zur Szene, in der Bambis Mutter stirbt, das gibt einem wirklich zu denken,“ soll der Richter laut einem Bericht der New York Times gesagt haben. Dabei legte er Wert darauf, dass die erste Filmvorführung noch vor Weihnachten geschehen würde. Spätestens am 23. Dezember soll sich der Wilderer den Disney-Klassiker zum ersten Mal zu Gemüte geführt haben.

In einer der bewegendsten Szenen des Trickfilms aus dem Jahre 1942 ergreift Rehkitz Bambi, das im amerikanischen Original ein Weißwedelhirschkalb ist, gemeinsam mit seiner Mutter die Flucht vor einem Jäger. Das Jungtier kommt noch einmal mit dem Leben davon. Seine Mutter hatte weniger Glück, und überlebte den Angriff nicht.

Der Film soll dem 29-jährigen Wilderer zu Denken geben, der Teil einer Wilderei-Operation war, die hunderte Hirsche auf dem Gewissen haben soll. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern seiner Familie hatte er das Wild für Trophäen gejagt. Die Wilderer schlugen meist nachts zu und töteten die Tiere für ihre Köpfe, für den Rest der Kadaver hatten sie keine Verwendung.

Emotionale Wirkung

„Der Richter hofft, dass es zu irgendeiner emotionalen Reaktion kommt,“ berichtet einer der Staatsanwälte im Fall. „Eine Strafe wie diese hatten wir noch nie,“ so der Anwalt. „Es ist eine ungewöhnliche Strafe für einen ungewöhnlichen Fall.“

In einer E-Mail an die New York Times bekennt sich der Richter George zu seiner Liebe für die Disney-Klassiker. „Ich habe es immer genossen, die Filme, mit denen ich aufgewachsen bin, erneut anzusehen,“ so der Richter. „Ich finde, die Filme geben dem Zuschauer eine einzigartige Gelegenheit, etwas über die Beziehungen zu anderen und die Konsequenzen von Entscheidungen zu lernen.“

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