Sternberg/Bayern: Vor sechs Tagen berichteten wir über die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in China.
Damals waren bereits 440 Menschen infiziert, neun der Infizierten sind damals schon an den Folgen der Krankheit gestorben.
Bereits letzte Woche war klar, dass in Deutschland und anderen europäischen Ländern damit gerechnet werden muss, dass es auch hier Fälle geben wird.
Nun hat am späten Montagabend das bayerische Gesundheitsministerium den ersten bestätigten Fall Deutschlands bekanntgegeben.
Coronavirus in Deutschland angekommen
Mittlerweile sind die Zahlen aus China deutlich gestiegen. 106 Tote und 4.500 Infizierte soll es nun im Reich der Mitte geben.
Nach einigen Verdachtsfällen, die sich nicht bestätigt hatten, gibt es nun den ersten bestätigten Fall im bayerischen Landkreis Starnberg.
Das Gesundheitsministerium hat in einer Pressemitteilung erklärt, dass sich ein Mann mit dem Coronavirus infiziert hat.
„Der Patient befindet sich nach Angaben der „Task Force Infektiologie“ des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) klinisch in einem guten Zustand. Er wird medizinisch überwacht und ist isoliert.
Die engen Kontaktpersonen werden ausführlich aufgeklärt und über mögliche Symptome, Hygienemaßnahmen und Übertragungswege informiert.“
Wie groß das Risiko der Bevölkerung in Bayern ist, sich mit dem neuartigen Virus zu infizieren, wird „derzeit als gering erachtet“, erklärte das zuständige Team des LGL und das Robert-Koch-Institut.
Vorsicht aber keine Panik
Im Laufe des Vormittages will das bayerische Gesundheitsministerium weitere Informationen rund um den Fall bekanntgeben.
Grundsätzlich ist das Coronavirus allerdings keine „tödliche“ Krankheit im gewöhnlichen Sinn.
Nach bisherigem Wissensstand sind alle in China an dem Virus verstorbene Menschen ältere Patienten gewesen, die ohnehin an schweren Vorerkrankungen litten und ein geschwächtes Immunsystem aufwiesen.
In vielen Fällen verläuft die Lungenkrankheit oft mild und teilweise ohne jegliche Symptome ab.
Ursprünglich stammt der Virus wohl von einem Wildtiermarkt aus Wuhan. Tiere seien ebenfalls der Überträger der Krankheit gewesen.
Die gesamte chinesischen Provinz Hubei wird derzeit abgeschottet, um die Krankheit in den Griff zu bekommen.
Aktuell sollte natürlich übermäßiger Kontakt mit fremden Personen aus dem Weg gegangen werden. Insgesamt gelten die „Regeln“, wie wenn man sich vor der Grippe schützen möchte.
„Es werden die gleichen Maßnahmen empfohlen, die auch grundsätzlich zur Vermeidung von Grippe gelten: gute Handhygiene, Husten- und Nies-Etikette sowie Abstand zu Erkrankten halten“, schreibt das Bundesgesundheitsministerium.
Alle Informationen rund um den Coronavirus gibt es unter https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html
