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Heilbronn: Rentner (65) will sich und seine Geliebte (15) nackt in Wohnwagen verbrennen – überleben schwerverletzt

Oftmals werden Paare, bei denen der Altersunterschied mehrere Jahre beträgt, schief beäugt und mehr oder weniger öffentlich dafür kritisiert.

Insbesondere dann, wenn der Mann um einiges älter ist als die Frau und sie noch in einem Alter ist, in dem Erziehungsberechtigte noch ein Wörtchen mitzureden haben.

Solch ein ungleiches Paar hatte sich im Jahr 2018 im baden-württembergischen Heilbronn gefunden, doch die Beziehung wurde nicht in dem Maße akzeptiert, wie es sich die beiden vielleicht gewünscht hatten.

Deswegen wollten sie einen radikalen Schlussstrich ziehen, wie die Bild berichtete.

Beziehung wurde nicht akzeptiert

Alles begann damit, dass Detlef H., im Jahr 2018 war er 65 Jahre alt, eine Beziehung mit einem damals 15-jährigen Mädchen einging.

Weil diese Liebe aber von den erziehungsberechtigten Großeltern des Mädchens abgelehnt wurde, wollten sich die beiden am Ortsrand von Marbach in einem Wohnwagen verbrennen.

Dafür hatte sich das Paar bereits nackt ausgezogen und Kerzen angezündet. Als nächstes verteilte Detlef H. Benzin in dem Wohnwagen und warf eine der Kerzen um.

Als der Wohnwagen bereits in Flammen stand, bekam der ehemalige Kfz-Mechatroniker allerdings Gewissensbisse.

Vor dem Heilbronner Landgericht sagte der Rentner aus: „Ich habe ihr ängstliches Gesicht gesehen und dann versucht, dem Tode wieder von der Schippe zu springen.“

Er half dem Mädchen, damit es aus dem Wohnwagen-Fenster klettern konnte und ging hinterher. Das Paar erlitt schwere Verbrennungen, überlebte aber.

„Ich kann nicht schlafen“

Im Gericht wird Detlef H. emotional: „Ich sitze heulend in meiner Zelle, bereue alles sehr. Ich kann nicht schlafen, habe einen riesigen Fehler gemacht.“ Mittlerweile lese er viel in der Bibel.

Im Juli 2019 wurde der Rentner für die Tat zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Angeklagte die schwere Brandstiftung noch bestritten und behauptet, er habe den Benzinkanister „aus Versehen“ umgestoßen. Vor dem Bundesgerichtshof hatte seine Revision teilweise Erfolg.

Am Montag wurde Detlef H. erneut von Richter Dr. Martin Liebisch (46) verurteilt. In diesem Urteil verringerte er aber die Haftstrafe auf vier Jahre und drei Monate.

Dadurch, dass Staatsanwaltschaft und Angeklagter zustimmten, ist das Urteil rechtskräftig.

Auf der einen Seite kann man definitiv die Großeltern des Mädchens verstehen, dass sie gegen die Beziehung der beiden waren, auf der anderen Seite ist diese Tat natürlich kein Ausweg.

Zum Glück kam der Täter noch einmal zur Vernunft und rettete das Leben beider Menschen.