Ihr Nachname bedeutet übersetzt „Wunder“, und als solches wird sie auch gefeiert. Denice Miracle arbeitet am Check-In-Schalter am Flughafen, wo sie täglich Tausenden von Menschen hilft. Leben zu retten steht eigentlich nicht an ihrer Tagesordnung.
Doch eines Tages standen zwei jugendliche Mädchen vor ihr, die sie misstrauisch machten.
Sie hätte ihr Misstrauen hinunterschlucken und einfach weiter arbeiten können, ohne sich den Tag zu verkomplizieren. Doch die entschied anders, und stellte Nachforschungen an.
Etwas mehr Achtsamkeit würde uns allen bestens zu Gesicht stehen. Weil wir so in unsere eigenen Gedanken vertieft sind, entgeht uns so manche Gelegenheit, unseren Mitmenschen eine helfende Hand zu schenken.
Denice, die am Check-In-Schalter eines Flughafens arbeitet, trifft jeden Tag Tausende Menschen. Bei einem solchen Durchlauf kann man schnell das Auge fürs Individuum verlieren und noch noch Menschenmassen sehen. Nicht aber Denice.
Zwei Mädchen
Als eines Tages zwei junge Mädchen am Schalter standen, beschlich die Angestellte ein Verdacht, dass etwas faul war.
Die beiden Mädchen, 15 und 17 Jahre alt, übergaben ihre Tickets, doch keine der beiden hatte großes Gepäck oder einen Personalausweis dabei.
Auch von Erwachsenen fehlte jede Spur. Denice beschloss, sich die Tickets im System genauer anzuschauen, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung war. Schnell erkannte sie, dass dem nicht so war.
„Gemeinsam hatten die beiden eine Menge kleiner Taschen. Es kam mir so vor, als würden sie von zu Hause wegrennen„, erzählt Denice im Gespräch mit The Independent.
Ein Fall für die Polizei
Denice sah, dass die Tickets online gekauft worden waren, aber der Name des Käufers stimmte mit keinem der Namen der Mädchen überein. Es handelte sich zudem um teure First-Class-Tickets.
Sie sorgte sich um die Mädchen und hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Sie beschloss, den Sheriff anzurufen, der sofort zum Flughafen kam, um mit den Mädchen zu sprechen. Erst da kam die erschreckende Wahrheit ans Licht.
Die Mädchen hatten über die sozialen Medien Kontakt zu einem Mann gehabt, der angeboten hatte, sie nach New York zur Arbeit zu fliegen. Er sagte, dass sie für Modeljobs bezahlt und in Musikvideos auftauchen würden – die Eltern der Mädchen hatten keine Ahnung von ihrer Reise nach New York. Erschreckenderweise handelte es sich um One-Way-Tickets – Rückflüge waren nicht eingeplant.
Sheriff Todd Sanderson, der den Fall leitete, ist sich sicher, dass die Mädchen Opfer des Sexhandels geworden wären, wenn Denice nicht eingegriffen hätte.
„Meiner Ansicht nach sollten sie nach New York kommen und Opfer von Sexhandel werden. Sie sagten, dass sie das nicht zugelassen hätten, und ich sagte, sie hätten wahrscheinlich keine Wahl gehabt„, meinte er im Gespräch mit The Independent.
Als Heldin gefeiert
Der Mann hinter dem Konto, das die Mädchen nach New York gelockt hatte, schaffte es, seinen Account zu löschen, bevor die Polizei ihn schnappen konnte, und er wurde immer noch nicht erwischt. Denice wird nun als Heldin gefeiert – die den Mädchen vielleicht das Leben gerettet hat.
„Ich bin stolz auf Denice und wie sie ihr Training in die Tat umsetzen konnte, um diese Kinder zu retten. Sie ist ein Beweis für die kritische Rolle, die unsere Teammitglieder an der Front jeden Tag in der Operation und im Leben jeder Person spielen, mit der sie in Kontakt kommen. Sie ist ein echter Profi mit einem großen Herzen„, meinte ihre Chefin in einer Erklärung gegenüber The Independent.
An der Reaektion von Denice sollten wir uns alle ein Beispiel nehmen. Wenn wir besser auf unsere Umgebung Acht geben, könnten wir eines Tages ein Leben verändern – oder vielleicht sogar retten.
Teilen Sie diese Geschichte, wenn Sie Denice für eine wahre Heldin halten!