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Mieterhöhung mitten in Corona-Krise: Deutschlands größter Vermieter erhöht Mieten

Hamburg/Deutschland: Umso länger das Coronavirus sich in Europa ausbreitet und akut ist, umso schwerer wird es für viele Menschen, sich finanziell über Wasser zu halten.

Kurzarbeit oder gar Kündigungen sorgen dafür, dass viele Arbeitnehmer am Existenzminimum leben und finanzielle Probleme haben.

Immer wieder haben uns rührende Gesten von privaten Vermietern erreicht, die die Miete für ihrer Mieter kürzten oder gar ganz strichen.

Deutschlands umsatzstärkster Vermieter Vonovia steht nun allerdings mit negativen Schlagzeilen in der Öffentlichkeit. Ausgerechnet in einem der ärmsten Hamburger Stadtteile erhöht der Vermieter die Miete mitten in der Corona-Krise.

Deutschlands größter Vermieter erhöht Mieten

Vonovia ist einer der größten Vermietungsunternehmen in Deutschland. Ähnlich wie Mitbewerber steht auch Vonovia immer wieder in der Kritik der Öffentlichkeit.

Mitten in der Corona-Krise vermeldet der Vermieter nun eine Mieterhöhung… ausgerechnet in einem der ärmsten Stadtteile der Stadt.

Wie die Bild berichtet, verschickte Deutschlands größter Vermieter vor knapp 14 Tagen einen Brief an alle Bewohner einer seiner Immobilien in Hamburg.

Alle Mieter des Fritz-Flinte-Rings 43-63 in Hamburg werden ab dem 1. Juni mehr Miete zahlen „dürfen“.

Die Mieterhöhung von bis zu 191 Euro pro Monat ist grundsätzlich gerade jetzt, mitten in der Corona-Krise, für viele schwer umsetzbar.

Doch die erhöhte Miete trifft dabei nun auch noch Mieter im Hamburger Stadtteil Steilshoop, einem der ärmeren Stadtteile.

Mieterhöhung mitten in Corona-Krise

Bei den aktuellen Mietpreisen erhöht sich beispielsweise die Mieter einer 54-jährigen Frau um über 33 Prozent!

Dort steigt die Miete von 443,53 Euro auf über 593 Euro! Gerade bei der aktuell noch angespannteren finanziellen Lage von vielen, eine riesige Erhöhung.

„Ich bin entsetzt! Wir befinden uns in einer der schwersten Krisen der Nachkriegszeit. Wo bleibt die Menschlichkeit?”

Der Vermieter begründet die Mieterhöhung mit einer neuen Wärmedämmung im Haus. Eine wohnliche, gemütliche Lage hat dies allerdings nicht mit sich gebracht.

Noch immer liegt Bauschutt vor der Tür, Rattengift liegt im Hauseingang, offene Kabelstränge in den Fluren.

Bei einer Mieterhöhung von zwei Euro pro Quadratmeter sind die „Umbaumaßnahmen“ allerdings nicht rechtzufertigen. Der Mieterverein Hamburg sieht dies genauso, und wiederspricht der erhöhten Miete im Namen ihrer Mitglieder.

Rolf Bosse, Rechtsanwalt, sagte gegenüber Bild:

„Wenn das nicht klappt, müssen wir vor Gericht.“

Der Vermieter selbst erklärte, dass Mieter mit Zahlungsschwierigkeiten sich an Vonovia wenden kann. Es soll weder gekündigt noch geräumt werden.

Ob dies eingehalten wird, ist unklar.

Ist eine Mieterhöhung gerade in solchen Stadtteilen aktuell vertretbar?

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