Als gesunder Mensch ohne jegliche Einschränkungen nimmt man seine Umwelt so hin, wie sie für einen ist und macht sich keine großen Gedanken darüber.
Allerdings kann man dabei schon einmal vergessen, dass diese Welt nicht für jeden Menschen gleich ist, insbesondere für jene, die eine Krankheit haben oder in irgendeiner Form eingeschränkt sind.
Diesen Menschen möchten jetzt zwei Supermärkte in der Schweiz bei ihrem Einkauf entgegenkommen, berichtete 20 Minuten.
Diesen Entschluss haben die beiden Lebensmittelhändler Spar und Coop gefasst und möchten eine sogenannte „stille Stunde“ in ihren Märkten testen.
Dabei werden auf grelles Licht und laute Durchsagen verzichtet, die gerade für Menschen mit Autismus großen Stress bedeuten und den Einkauf zu einem schrecklichen Erlebnis machen kann.
Die Schweizer Märkte nehmen sich dabei Länder wie England, Irland und Neuseeland zum Vorbild, wo die „stille Stunde“ bereits seit längerer Zeit eingeführt ist.
Zwischen 13 und 15 Uhr keine Durchsagen
In der Schweiz läuft in vier Spar-Filialen bereits das Pilotprojekt, Coop bereit ein solches laut eigenen Angaben vor.
In Urdorf, Dübendorf, Oerlikon und Schöfflisdorf gibt es jeweils dienstags und donnerstags zwischen 13 und 15 Uhr in den Spar-Läden keine Lautsprecherdurchsagen mehr und die Lichter werden gleichzeitig gedimmt.
Zudem weisen Symbole die Kunden auf die unterschiedlichen Temperaturen in der Filiale hin.
Details über das Pilotprojekt, um den Bedürfnissen der Menschen mit Autismus gerecht zu werden, hat Coop dagegen noch nicht veröffentlicht. Details werden zu gegebener Zeit kommuniziert.
Diese beiden Supermärkte sind bislang die einzigen in der Schweiz, die sich mit der „stillen Stunde“ an ihre Kunden wenden wollen. Andere Anbieter weisen auf ihr Online-Angebot hin.
Obwohl Lidl beispielsweise in Irland jeden Dienstag von 18-20 Uhr eine „stille Stunde“ anbietet, damit die betroffenen Kunden stressfrei einkaufen gehen können, wird der Discounter dies nicht auch in der Schweiz einführen.
Über Pläne, die „stille Stunde“ auch in deutschen Supermärkten einzuführen, ist bislang nichts bekannt.
Man könnte allerdings davon ausgehen, dass auch ältere Menschen dieses Angebot für durchaus angenehm empfinden würden.
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