In Fällen von Tierhortung ist es eindeutig, dass die Situation den Beteiligten komplett über den Kopf gewachsen ist und sie keinen Ausweg mehr sehen. Leider zum Leidwesen der Tiere, die nicht nur völlig verwahrlosen können dabei, sondern sogar auch sterben.
Umso wichtiger ist es, solche Wohnungen oder andere Arten von Unterbringung aufzulösen und den armen Tieren zu helfen.
Ein solcher Fall hatte sich in Bayern, genauer gesagt im Raum Bad Tölz, ereignet und machte Tierschützer und -freunde gleichermaßen fassungslos, wie die Bild berichtete.
Mutter und Sohn leben mit Tieren im Wald
Alles begann damit, dass die Unterkunft von Nicole B. (54) und ihrem erwachsenen Sohn Marcel Ende August zwangsgeräumt wurde, wodurch sie in ein Zelt mitten im Wald umzogen. Dort lebten sie anschließend mit 21 Malteser-Hunden.
Das konnte natürlich kein Zustand für die Menschen als auch für die Tiere sein, weswegen das Tölzer Veterinäramt eingeschaltet wurde.
Alle Beteiligten standen nun aber vor der schweren Aufgabe, die beiden zu finden. Niemand wusste, wo sie sich mit den vielen Hunden aufhielten.
Plötzlich tauchten aber die ersten fünf Hunde auf. Das Tierheim Bad Tölz nahm zwei von ihnen als Fundhunde auf, einer lag überfahren auf einer Bundesstraße. Tierschützer und Polizei fanden dann am 30. November zwei weitere, die unverzüglich ins Tierheim nach Garmisch-Partenkirchen gebracht wurden.
Unter ihnen war ein Minimalteserrüde, der in einem äußerst schlechten Zustand war. Es ging sogar soweit, dass das kleine Hündchen bei Berührungen laut schrie. Eine weitere Hündin hatte ein komplett verrottetes Gebiss.
Die Hunde hatten sich im Wald, um gegen die Kälte geschützt zu sein, kleine „Nester“ gebaut.
Daraufhin wurde eine große Suchaktion organisiert und Förster und Jäger wurden zudem informiert. Mit Drohnen der Loisachtaler Rehkitzrettung wurden Waldgebiete beflogen und eine Bereitschaftsstaffel der Polizei dursuchte zu Fuß ein Waldgebiet.
Am 2. Dezember meldete sich die Halterin erstmals beim Veterinäramt Bad Tölz. Sie erklärte sich bereit, dem Amtstierarzt die restlichen Hunde zu übergeben.
Zunächst hatte die Frau fünf Hunde dabei, erschien dann aber nicht am vereinbarten Treffpunkt eine Stunde später, um die weiteren Hunde zu übergeben.
Kurz darauf meldeten sich Zeugen, die eine „schreiende und pöbelnde Frau“ im Wald gesehen haben. Hinweise gingen bei der Polizei ein, dass die Frau sich in einer Scheune bei Reichersbeuern aufhalte.
Polizei, Veterinäramt und Tierschützer machten sich sofort auf den Weg und fanden die Frau in der angesprochenen Scheune mit insgesamt elf Hunden. Diese ergab sie dann dem Amtstierarzt und alle 16 Hunde wurden in ein Tierheim gebracht.
Laut dem Tierheim sind alle 18 Hunde in einem schrecklichen gesundheitlichen Zustand. Die Hunde haben verfilztes Fell, einen schlechten Ernährungszustand, überlange Krallen, vereiterte Ohren und die Zähne zeigen, dass sie über Jahre vernachlässigt worden waren.
Myriam Kohler, Mitarbeiterin bei der „Katzenbergung Wolfratshausen-Geretsried“, war bei der Suche nach den Hunden dabei und sagte:
„Die Hunde sind abgemagert – und viel zu klein.“
Sie gab an, dass Nicole und Marcel B. die Hunde schon länger züchteten, „wobei man das nicht Zucht nennen kann. Es war Vermehrung zu Lasten der Tiere.“
Durch diese Vernachlässigung haben Tierpflegerinnen und Tierpfleger sowie Tierärztinnen und Tierärzte jede Menge Arbeit und der Tierschutzverein hohe Kosten. Zahnsanierungen, Parasitenbekämpfung, Impfungen, Kastrationen und noch viel mehr.
Aus diesem Grund bittet das Tierheim Garmisch um Spenden, damit die aufwendigen tierärztlichen Behandlungen und die Versorgung der Hunde bezahlt werden kann.
Dafür gibt das Tierheim ein Spendenkonto an:
Tierheim Garmisch, DE03 7035 0000 0000 0460 03, Verwendungszweck: „Malteser“
Hoffentlich kommen auf diesem Weg viele Spenden zusammen, damit den armen Hunden geholfen werden kann.