Eltern haben’s nicht leicht: Wenige Dinge im Leben sind so herausfordernd, wie dieser Vollzeitjob.
Anfangs reicht es noch, sein Kind zu füttern und warm zu halten. Doch je älter es wird, desto mehr Aufgaben schließt das Elternsein ein. Man muss ihnen beibringen, was richtig und falsch ist, und wie sie sich ihren Mitmenschen gegenüber verhalten müssen.
Eins ist in jedem Fall sicher: Es erfordert Mut, ein Kind zu erziehen.
Der holländische Vater aus dieser Geschichte, der seine Geschichte auf Reddit geteilt hat, hat seine Tochter nackt neben einem völlig Fremden erwischt. Für sein Reaktion wird er nun von Tausenden gefeiert.
Der Vater hat Folgendes geschrieben:
(Englisch ist nicht meine Muttersprache, bitte seid nett) Vater hier. Eines Morgens kam ich die Treppe herunter, wo mich folgende Kulisse erwartete: Meine 17-jährige Tochter, gemeinsam mit einem jungen Mann. Sie schliefen – wohl nach einer Nacht der „harten Arbeit“. Ich machte ganz leise Frühstück, ging zurück nach oben und sagte zu meiner Frau, unserem Sohn und unserer anderen (jüngsten) Tochter, dass sie leise sein müssen, weil andere noch schliefen.
Unser Esstisch ist auf der anderen Seite des Zimmers, etwa 6 Meter von der Couch entfernt, aber gleich davor. Wir alle saßen uns hin – und ich schrie „JUNGER MANN!“ Noch nie habe ich jemanden so schnell aufwachen und von der horizontalen in die vertikale Position wechseln sehen. „Frühstück ist fertig!“ Ich sagte es in einem Ton, der suggerierte, dass ich ihm am liebsten die Seele durch sein linkes Ohr aus dem Körper saugen würde. Ich stellte einen Stuhl neben mich. „Setz dich!“ Meine Familie verstummte. Sie starrten auf ihre Teller, und regten sich nicht.
Es müssen die schwierigsten paar Meter gewesen sein, die ein nackter junger Mann je zurückgelegt hat. Er versuchte, seine – und das muss ich zugeben – ziemlich beeindruckende Morgenlatte zu verstecken. Meine jüngste Tochter starrte sie bewundernd an. Meine Frau ebenso. Nachdem er sich angezogen hatte, seine Klamotten lagen neben dem Esstisch, saß er sich hin. Mein (1,90 Meter großer) Sohn klopfte ihm auf die Schulter, sah ihm seufzend in die Augen und schüttelte den Kopf. Mittlerweile war der junge Mann ganz schön nervös. Man konnte es fast riechen. In meinem besten russischen Akzent sagte ich: „Mein Freund, ich werde dir eine Frage stellen. Die Antwort, die du gibst, ist sehr wichtig…für dich…“ Mittlerweile war er in Schweiß ausgebrochen. „Magst du Katzen?“
Er war ein netter und freundlicher Typ. Nicht besonders gebildet, aber auch nicht dumm. Doch irgendetwas war komisch. Meine Tochter versicherte mir, dass er wirklich freundlich und aufmerksam war. Sie kannte ihn seit etwa einem Monat. Nach diesem Morgen kam er jeden Tag vorbei. Doch er blieb nie über Nacht.
Jeden Morgen kam er vorbei, um sie mit seinem Fahrrad in die Schule abzuholen, brachte sie danach wieder nach Hause, und stellte sicher, dass sie ihre Hausaufgaben machte. Er kümmerte sich um sie, wenn sie krank und wir in der Arbeit waren. Er opferte seine Zeit und gab sein Bestes. Er hatte die Geduld eines Engels, wenn ihre Stimmung mal wieder im Keller war.
Er meinte, er hätte keine Familie, keine Ausbildung, keinen festen Beruf. Sie verehrt ihn. Er verehrt sie. Wer bin ich, dass ich sie davon abhalten würde, von ihren eigenen Fehlern zu lernen?
Etwa acht Monate später kam mein Sohn zu mir. Er hatte sich nach dem jungen Mann erkundigt. Wie sich herausstellte war er obdachlos.
Sein gewalttätiger Vater hatte sich das Leben genommen. Seine drogenabhängige Mutter hatte drei Wochen später das Weite gesucht. Sie hatten in einem gemieteten Wohnwagen gelebt.
Er war 15 und hatte 3 Jahre auf den Straßen überlebt. Er schlief in Parks, bei der Salvation Army, bei „Freunden“, in billigen Hotels. Arbeitete hin und wieder auf dem Bau. Meine Tochter lernte er in ihrer Reitschule kennen, wo er Mist schaufelte. Er ist ein gutaussehender junger Mann und, ihr wisst schon, bei 17-jährigen Mädchen spielen die Hormone verrückt…
Hier war ich also. Ich kannte einen jungen, 18 oder 19 Jahre alten Mann, der höflich war, lächelnd das Haus betrat und es lächelnd wieder verließ, der sich kümmerte und half, ohne dass man ihn darum bitten musste. Der mein Kind glücklich machte. Ein Junge, der nie die Chance hatte, ein Kind zu sein. Der einen abwesenden und manisch-depressiven Mann als Vater, eine Drogenabhängige als Mutter hatte. Der manchmal bei Nachbarn essen konnte, manchmal hungerte.
Manchmal vermissen wir ihn, wenn er nicht kommen kann, weil er irgendwo arbeitet. Sie sind keine Kumpel, aber mein Sohn versteht sich sehr gut mit ihm. Meine jüngste Tochter vertraut ihm bedingungslos und der Mutterinstinkt meiner Frau schien sich noch ausgeweitet zu haben. Und ich? Manchmal mache ich mir Sorgen um ihn. Ich möchte, dass er glücklich ist.
Ich erzählte meiner Frau und meiner Jüngsten, was ich über ihn erfahren hatte. Sie weinten. Es fiel mir nicht leicht. Ich war enttäuscht von meiner Ältesten. Sie hatte es gewusst. Sie hätte es uns sagen sollen. Sie liebt ihn und lässt ihn jede Nacht gehen…nur wohin???
Am nächsten Tag gab ich ihm einen Schlüssel für unser Haus. Ich ließ ihn wissen, dass ich ihn jede Nacht zu Hause erwartete. Zu Hause. In den nächsten Wochen richteten wir ein freies Zimmer in unserem Haus her und gingen mit ihm zum Einkaufen. Er ist handwerklich richtig begabt. Er wollte sein eigener Herr sein, er bastelte gerne. Wir kümmerten uns darum, dass er eine Ausbildung erhielt, die ihm genau das erlauben würde.
Das war im Jahr 2000. Heute, 15 Jahre später, haben mein Schwiegersohn und meine Tochter florierende Geschäfte. Sie haben uns 3 Enkelkinder geschenkt. Letztes Jahr Zwillinge. Ein Mädchen, ein Junge.
Wow. Was für eine Geschichte. Vor allem führt sie uns einmal wieder vor Augen, dass es anderen Menschen oft viel schlechter geht als uns. Und viele dieser Menschen leiden still und heimlich und lassen sich nichts anmerken.
Schön, dass es Menschen wie den Vater aus dieser Geschichte gibt, die unvoreingenommen sind und anderen bedingungslos helfen. Teilt diese wunderschöne Geschichte auf Facebook, wenn sie euch auch bewegt hat!
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