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Jährliche Ressourcen aufgebraucht: Ab heute leben wir alle auf Pump

Tagtäglich gibt es neue Debatten und Ereignisse, die die Diskussion rund um das Thema Klimaschutz neu entfachen und anheizen.

CO2-Austoß ist dabei eines der maßgeblichen Themengebiete. Doch heute ist ein Tag, der uns an weitere Problematiken unserer aktuellen Lebensweise erinnern sollte.

Unser Konsumverhalten. Unsere Ökosysteme, wie der Wald, Boden und die Ozeane, haben nur eine gewissen Kapazität an Ressourcen, die sie innerhalb von einem Jahr erneuern können.

Sind diese natürlichen Mittel verbraucht, leben wir den Rest des Jahres quasi auf Pump, was wir Jahr für Jahr immer weiter verlieren und die Ökosysteme angreift.

2019 ist der sogenannte Erdüberlastungstag, Earth Overshoot Day genannt, heute, am 29.Juli, so früh wie noch nie…

Berlin: Vor 49 Jahren, also 1970, hat die Menschheit aller erneuerbaren Vorräte der Erde zwei (!) Tage vor Ende des Jahres, 29. Dezember, aufgebraucht.

Das „Global Footprint Network“ (Globale Fußabdruck Netzwerk) berechnet jedes Jahr, wann die Menschheit ihre jährlich verfügbaren Ressourcen aufgebraucht hat.

Dabei wird berechnet, welche Fläche wir brauchen, um alle Bedürfnisse in Sachen Nahrung, Energieversorgung und sonstigen Ressourcennutzungen, zu decken.

Erdüberlastungstag: Ab heute leben wir auf Pump

Nun ist heute, am 29. Juli, der früheste Erdüberlastungstag der Geschichte! Ab diesem Tag verbrauchen wir mehr Mittel, als die Erde in einem ganzen Jahr erneuern kann.

Das ZDF zitiert Eberhard Brandes, geschäftsführender Vorstand vom WWF Deutschland: „Wir konsumieren und wirtschaften als gäbe es kein Morgen. Die Zeche dafür zahlen unsere Kinder und Enkelkinder. Wir müssen diesen Raubbau beenden“ 

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Deutschland würde drei Erden brauchen

Die Organisation Global Footprint Network errechnet auch die Wirtschaftsweisen einzelner Länder. Rechnet man den deutschen Verbrauch auf die gesamte Weltbevölkerung hoch, würde es drei ganze Erden benötigen, um alle Ressourcen abzudecken.

Dazu sagte Mathis Wackernagel, der für das Global Footprint Network tätig ist:

„Statt ökologisch gegen die Wand zu fahren, wäre es für Deutschland von Vorteil, wenn sich seine Regierung für eine wesentlich ambitioniertere Energie-, Verkehrs- und Agrarpolitik stark machen und sich von der ressourcenintensiven und wachstumsbesessenen Wirtschaftsweise befreien würde“

Nimmt man die USA, wären gar über 5 Erden von Nöten, um alle Mittel zu bekommen.

Umso länger wir Jahr für Jahr ab einem gewissen Zeitpunkt auf „Pump“ leben, umso schwerer wird es, diese Defizite wieder aufzuholen.

Wir haben nur diese eine Erde! Diese müssen wir beschützen.

Es benötigt unzählige staatliche Projekte und ein internationales Zusammenarbeiten, um den Erdüberlastungstag wieder nachhinten zu drücken und unseren Planeten zu retten.