Foto: mariakray/Shutterstock.com (Symbolbild)

Für den guten Zweck: 11-Jährige näht Mundmasken und spendet das eingenommene Geld an einen Förderverein

In dieser Woche wird in vielen Ländern dieser Welt über neue Schutzmaßnahmen in Form von Schutzmasken für Mund und Nase diskutiert.

Während die Stadt Jena diese Masken ab kommender Woche als verpflichtend eingeführt hat, wir berichteten an dieser Stelle, sieht es die deutsche Bundesregierung noch nicht als nötig an, sie bundesweit einzuführen.

Dennoch steigt der Bedarf an solchen Masken aber, weswegen ein 11-jähriges Mädchen aus Iserlohn auf eine besondere Idee kam, wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung berichtete.

Lotte Dietrich, so ihr Name, näht nämlich eigenhändig mit ihrer geliebten Nähmaschine Mundmasken, die sie verkaufen möchte und das eingenommene Geld spendet sie dann dem Förderverein für die Neuropädiatrie.

Bericht im Fernsehen war Auslöser

Sie erzählte, wie sie auf diesen Entschluss kam:

„Ich habe im Fernsehen leider so einen traurigen Bericht gesehen, dass es keine Atemschutzmasken oder Einmalmundschutze gibt. Und dann habe ich mir gedacht, dass man das auch aus Stoff machen kann, und hab dann angefangen, mal so ein, zwei zu nähen.“

Das Internet war ihr dabei eine große Hilfe, denn dort hat sie nach eingehender Recherche Anleitungen für diese Art Masken gefunden. Nach ein paar Versuchen hat sie mittlerweile ihre eigene Technik entwickelt.

Eigentlich hatte Lotte vor, diese Masken nur für ihre Familie zu nähen, doch nachdem ihre Mutter Heike Dietrich-Fackler ein Bild von diesen in ihrem Whatsapp-Status geteilt hatte, wurden immer mehr Menschen darauf aufmerksam. Womit niemand aus der Familie gerechnet hätte.

Ein Freund der Mutter hatte das Bild gesehen und sich daraufhin gemeldet, um für seine eigene Familie eine Maske zu ordern, erzählte die 11-Jährige:

„Er hat gesagt, dass er eine sehr kranke Mutter hat und das tat mir dann auch leid, denn für die gibt es ja auch keine Mundschutze mehr.“

Nachdem sie dann zwei Masken per Post an ihn geschickt hatte, meldete sich eine Physiotherapiepraxis. Sie brauchten ebenfalls diesen Schutz und Lotte nähte für alle Mitarbeiter Masken, die farblich zu ihrer Arbeitskleidung passten.

Anfragen steigen

Nach und nach kamen immer mehr Anfragen rein, vergangenen Freitag waren es allein schon 40.

Das ist für die 11-Jährige natürlich nicht zu schaffen, sie braucht für eine Maske etwa 45 Minuten und kann dadurch 2-3 Masken am Tag nähen. Denn zusätzlich muss sie auch noch Hausaufgaben machen und der Klavierunterricht soll auch nicht darunter leiden.

Weil der Stoff auch immer weniger wurde, der momentan nicht einfach zu beschaffen ist, fragte ihre Mutter rum und kurz darauf wurden bei der Familie einige Tüten mit Stoffen abgegeben und für den guten Zweck gespendet.

Lotte verkauft ihre Masken dann für acht Euro das Stück und sie weiß auch schon, was sie mit dem eingenommenen Geld machen möchte:

„Das Geld möchte ich an den Förderverein für die Neuropädiatrie und Sozialpädiatrie am Bethanienkrankenhaus spenden.“

Ihr Vater sitzt im Vorstand des Fördervereins und Lotte weiß deswegen, dass das Geld dort gut gebraucht werden kann.

Sie erhofft sich durch diese Aufmerksamkeit außerdem, dass sich noch mehr Kinder diesem Projekt anschließen:

„Ich möchte Leute darum bitten, die jetzt zuhause sitzen und eine Nähmaschine besitzen oder so nähen können, dass die dann auch den Leuten helfen, die keine Masken haben, aber eine brauchen, auch für Arztpraxen oder Altenheime.“

In diesen schwierigen Zeiten geben solche Geschichten Hoffnung, dass alle Menschen gemeinsam füreinander da sind und sich helfen.

Wir hoffen, dass Lotte noch viele Masken verkaufen kann und sich im besten Fall sogar noch mehr Freiwillige an diesem Projekt beteiligen.

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