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Hamburg: Drama auf Geburtsstation – Hochschwangere wird aus Kreißsaal geschickt, Baby stirbt Minuten später

Das Hamburger Marienkrankenhaus erlebte am vergangenen Samstag, 21.09., ein unglaubliches Drama.

Am Ende wurde eine Hochschwangere aus dem Kreißsaal geschickt, wenig später starb ihr ungeborener Sohn im Mutterleib.

Die Eltern erheben schwerwiegende Vorwürfe.

Hamburg: Die werdenden Eltern hatten schon zuvor eine schwere Zeit hinter sich.

Zwei Fehlgeburten im frühen Stadium der Schwangerschaft mussten sie gemeinsam schon durchstehen.

Doch nun sollte im dritten Anlauf alles besser werden. Die Schwangerschaft verlief gut, der ungeborene Sohn entwickelte sich prächtig im Bauch der Mutter.

Wie die Schwester berichtet, wollte das Paar schon am Freitag in das Hamburger Marienkrankenhaus, zitiert die Hamburger Morgenpost:

„Meine Schwester und mein Schwager fuhren zum Marienkrankenhaus, wurden aber wieder nach Hause geschickt, weil es noch nicht so weit war.“

Hochschwangere wird aus Kreißsaal geschickt

In der Nacht von Freitag zu Samstag platzte dann um vier Uhr nachts die Fruchtblase.

Um sicherzugehen, dass mit Mutter und dem ungeborenen Kind alles in Ordnung ist, wurde sie an einen Wehenschreiber (CTG) angeschlossen.

Herzschlag und alle anderen Werte des Babys waren normal.

Um 7 Uhr morgens dann die Verlegung in den Kreißsaal. Dort hatte die werdende Mutter allerdings nur Beistand von ihrem Mann und ihrer Mutter. Vom Pflegepersonal keine Spur.

„Sie wurden völlig alleine gelassen. Niemand kam, um mal nachzusehen, ob alles in Ordnung ist.“

Gegen 9 Uhr am Morgen kehrte eine Schwester zurück und machte einen erneuerten CTG. Alle Werte waren weiterhin normal.

Wieder wurde die werdende Mutter alleingelassen. Um 12 das gleiche Prozedere. Kurzer CTG, Werte normal, allein gelassen.

Baby stirbt Minuten später

Im Verlauf des Nachmittags wurden die Dinge turbulenter. Zunächst begann die Hochschwangere zu bluten und merkte eigenartige Bewegungen in ihrem Bauch.

Auch die Weheschmerzen wurden immer schlimmer. Voller Sorge um seine Frau, lief der Mann mehrfach zum Tresen der Stationsschwestern, um nach Hilfe zu fragen.

Dann kam etwas vollkommen Unerwartetes: Um kurz vor 15 Uhr wird die Frau AUS dem Kreißsaal gebracht. Eine andere Geburt wurde vorgezogen.

„Die Station war total überfüllt und es gab zu wenig Personal, um die Gebärenden angemessen zu betreuen.“

Schmerzgekrümmt liegt die werdende Mutter in einem normalen Zimmer, als gegen 16 Uhr dann ein erneuter CTG gemacht wurde.

Kein Herzschlag, Stille…

Panisch wollte das medizinische Personal einen Not-Kaiserschnitt vorbereiten, doch alle Bemühen kamen zu spät. Der ungeborene Sohn war tot.

„Sie haben das Kind in ein Handtuch gewickelt und neben meine Schwester gelegt. Meine Schwester kriegt dieses Bild gar nicht mehr aus dem Kopf.“

Die gesamte Familie ist in tiefer Trauer.

Die Staatsanwaltschaft hat sich eingeschaltet und will den Todesfall klären.

Gegenüber der Hamburger Morgenpost erklärte Nana Frombach, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, den Hintergrund:

„Ziel ist es zu klären, ob Fremdverschulden vorliegt.“

Da es eine laufende Ermittlung gibt, möchte sich das Marienkrankenhaus nicht äußern.

„Unabhängig von allen Einzelfragen möchten wir den Eltern unser tiefes Mitgefühl aussprechen.“

Auch wir sind schockiert.

Wir möchten unser tiefes Mitgefühl und Beileid für die Familie aussprechen.

Ruhe in Frieden, kleiner Engel!