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Mutmaßlicher Vergewaltiger behauptet, er habe Frau betrunken angefasst – dachte, es sei seine Freundin

Für das Opfer eines Verbrechens gibt es wohl nichts Schlimmeres, als dass ihm nicht geglaubt wird oder die Täterin bzw. der Täter nicht bestraft wird.

Oder noch schlimmer: Sie oder er die Tat zugibt, dazu aber einen Grund nennt, wodurch sie wiederum legitimiert und keine Strafe ausgesprochen wird.

Das durchlebt eine junge Amerikanerin aus Nashville, Tennessee, USA nun bereits seit zehn Monaten und es gibt wohl wenig Hoffnung, dass sie Gerechtigkeit erfährt, wie RTL berichtete.

Alles begann damit, dass sich Amy Dewland nach einer Party in ein Bett gelegt hatte und dort eingeschlafen war.

Nach einiger Zeit soll sich dann der später Beschuldigte zu ihr gelegt und die Frau sexuell angegriffen haben. Seitdem kämpft Amy Dewland dafür, dass der Mann bestraft wird.

Doch dazu wird es nach derzeitigem Stand nicht kommen.

Mann hatte geglaubt, seine Freundin anzufassen

Das liegt daran, weil der Mann gegenüber der Polizei erklärt hatte, dass er betrunken gewesen sei und deswegen irrtümlich geglaubt habe, dass er seine damalige Freundin angefasst hätte.

Und die Staatsanwaltschaft glaubt dieser Ausrede des mutmaßlichen Vergewaltigers. Die Beamtinnen und Beamten können nämlich nicht beweisen, dass der Mann „sie wissentlich angegriffen hat“.

Das bedeutet gleichzeitig, dass Amy Dewland nicht auf Hilfe des Staates setzen kann und hat deswegen keine Anklage gegen den mutmaßlichen Vergewaltiger erhoben. Dadurch muss dieser auch mit keinen rechtlichen Konsequenzen rechnen.

Für die Frau ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft „genauso schlimm wie die Vergewaltigung“.

Sie betont: „Es ist egal, wen er glaubt zu berühren, es gab kein Einvernehmen.“

Seit zehn Monaten kämpft die Amerikanerin um Gerechtigkeit, was sie natürlich auch emotional anstrengt.

Zwar hat sich der Mann offenbar in der Zwischenzeit per Textnachricht entschuldigt, doch das ist wohl nur ein schwacher Trost.

Gegenüber Fox 17 News erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft, dass man sich den Fall anschaue. Alles sieht aber danach aus, dass die Ausrede des mutmaßlichen Täters Erfolg hat.

Bei einem Verbrechen möchte man sich als Bürgerin oder Bürger eigentlich auf die geltenden Gesetze und den Staat verlassen können.

Umso schockierender ist es, dass der vermeintliche Vergewaltiger mit dieser Ausrede wohl einer Strafe aus dem Weg geht.